foodwatch klagt vor dem Verwaltungsgericht Köln gegen das Bundesagrarministerium und will so die Herausgabe einer Studie erzwingen.
Laut der Organisation hatte Bundesagrarministerin Julia Klöckner im April dieses Jahres einen von ihrem Ministerium redaktionell bearbeiteten Bericht des staatlichen Max-Rubner-Instituts zur Nährwertkennzeichnung bei Lebensmitteln vorgestellt. Die zugrundeliegende Original-Studie mit der rein wissenschaftlichen Bewertung der Experten, die der Nutri-Score-Ampel angeblich ein positives Zeugnis ausstellen soll, wolle sie jedoch foodwatch nicht herausgeben.
foodwatch kämpft seit längerem für die Kennzeichnung Nutri Score aus Frankreich. In der Studie soll das Fazit zu lesen sein, dass diese Ampel „grundsätzlich vorteilhaft für eine ‚Front of Pack‘-Nährwertkennzeichnung“ sei. foodwatch habe aber aber interne Mails zugespielt bekommen, wo es in einem Vermerk heiße, Ministerin Klöckner habe „ausdrücklich darum gebeten, (…) größte Vertraulichkeit sicherzustellen“. Die „Prüfung der MRI-Studie“ bedürfe noch „der Abstimmung mit anderen Referaten“.
Ein halbes Jahr später habe das Bundesernährungsministerium dann eine offenbar überarbeitete Fassung der Studie veröffentlicht, schreiben die Kritiker in ihrer Begründung für die Klage. Bei der Vorstellung Anfang April habe Klöckner den Nutri-Score zurückhaltend bewertet und betont, man wolle eine Verbraucherbefragung durchführen und womöglich sogar ein eigenes Modell zur Nährwertkennzeichnung entwickeln.