Die französische Firma Andros will den Brandenburger Obst- und Gemüseverarbeiter Spreewaldkonserve Golßen GmbH (Spreewaldhof) übernehmen. Das hat das Unternehmen mitgeteilt. Über den Preis herrscht Schweigen. Die Kartellbehörden müssen dem Verkauf noch zustimmen.
Die Inhaber der Spreewaldkonserve Golßen, die vom Niederrhein stammenden Geschwister Karin Seidel (67) und Konrad Linkenheil (66) erklären den Verkauf ihrer Firma damit, dass sich die nachfolgende Generation für einen anderen Weg entschieden habe, sie also keine Nachfolger gefunden hätten.
Die Familie hatte das Geschäft nach der Wende übernommen und im Jahr 2000 die gesamte Produktion vom Niederrhein in den Spreewald verlegt. Derzeit beschäftigt Spreewaldkonserve rund 200 Mitarbeiter und 220 Saisonkräfte.
Das Geschäft mit Obst- und Gemüsekonserven gilt als wenig gewinnträchtig, so dass nur große Firmen in dieser Branche bestehen können, berichtet dazu die Tagesschau. Die Spreewaldkonserve gehört nicht dazu. Im Geschäftsjahr 2018/19 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 109 Mio. €. In Ostdeutschland ist Spreewaldhof mit dem seinem Sortiment eigenen Angaben zufolge die Nummer eins, bundesweit die Nummer drei. Daneben werden noch über 30 andere Obst- und Gemüsesorten von dem Unternehmen verarbeitet. Die Produktpalette umfasst insgesamt 250 Artikel.
Der künftige Besitzer, der Konfitürenhersteller Andros aus dem südfranzösischen Biars-sur-Cère, soll schätzungsweise einen Umsatz von 2,2 Mrd. € im Jahr 2019 gemacht haben.