Erstmals haben sich europaweit Futtermittelunternehmen verpflichtet, bis 2025 konkrete Maßnahmen bei der Beschaffung von Sojabohnen und -schrot zu ergreifen, die in der Mischfutterproduktion in der EU verwendet werden. Dies betrifft einheimische und importierte Ware.
Mit dabei sind der Verband der europäischen Mischfutterhersteller (FEFAC) und der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT). Dr. Hermann-Josef Baaken, Sprecher der Geschäftsführung des DVT, erklärte, dass heute bereits rund 60 Prozent des in Deutschland eingesetzten Sojaschrots in Mischfutter nachhaltig zertifiziert sei. Die Forderungen nach einer weitergehenden Reduzierung der Entwaldung in Anbauländern würden in der nächsten Stufe der Überarbeitung der FEFAC-Leitlinien aufgegriffen, welche so einen weiteren wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit und letztlich auch zum Klimaschutz leisten könnten.
Darüber hinaus kann die Futtermittelwirtschaft laut Baaken bereits heute darauf verweisen, dass über die anerkannten Nachhaltigkeitszertifizierungen nur solche Rohwaren von Flächen gekauft werden, welche nach dem Jahr 2008 nicht gerodet wurden. „Mit diesen Regeln konnten bereits deutliche Erfolge erzielt werden, auch wenn dies weltweit noch nicht zufriedenstellend ist“, betonte der Geschäftsführer. Auch wenn die heimischen Futterpflanzen bereits wesentliche Anteile der Proteinversorgung sicherstellten, müssten 26 Prozent der eiweißhaltigen Rohstoffe importiert werden, wie aus der aktuellen EU-Protein-Bilanz hervorgeht.
Der DVT fordert zugleich die Regierungen auf, in den betroffenen Ländern Selbstverpflichtungen abzuschließen und durch gesetzliche Vorgaben den Fortschritt für den Klimaschutz zu beschleunigen.