Erlebnisernte, volle Fleischkompetenz, Frische-Vielfalt – mit diesen Konzepten überzeugten die Preisträger beim Wettbewerb „HOFladen des Jahres 2021“. Hier der Platz 1: Hofladen Vorsee aus Baden Würtemberg.
Im Hofladen Vorsee im baden-württembergischen Wolpertswende können die Kunden selbst entscheiden: Entweder kaufen sie das Gemüse im Hofladen oder sie ernten auf eigene Faust: „Nehmen Sie sich Korb und Messer im Hofladen und ernten Sie bei uns im Bauerngarten Gemüse, Obst und Beeren wie im eigenen Garten.“
Das Konzept der Selbsternte kommt an: „1 200 Kunden ernten ihr Gemüse in der Saison in Eigenregie“, freut sich Rosi Knam, die gemeinsam mit ihrer Mutter Christa den Hofladen führt. Auf 3 ha finden die Kunden alles von Artischocke bis Zucchini. Neben dem Gemüsefeld gibt es außerdem drei Gewächshäuser, ein Blumenfeld, Obststräucher und die Eierkiste.
Alles, was erntereif ist, wird mit einem Schild am Weg markiert.
Mit Blumen angefangen
Die Erlebnisernte gibt es in Wolpertswende bereits seit 19 Jahren. „Ich habe mit einem Selbstpflückfeld für Blumen begonnen. Ein Kunde fragte, ob ich nicht auch etwas Salat anbieten könnte. So entstand die Idee der Selbsternte“, erklärt Christa Knam. Mittlerweile ist das Feld ein Selbstläufer. Dazu trägt auch die Nähe zu einem Wohngebiet und zu einem Campingplatz bei. „Frischer gehts nicht. Viele Camper ernten und genießen dann die Produkte direkt auf dem Campingplatz. Einige kommen täglich“, berichtet Christa Knam. Drei große Waschbecken stehen den Kunden zur Verfügung, um die geernteten Produkte zu waschen. Dann werden sie im Hofladen gewogen und bezahlt.
Von Dezember bis März schließt die Erlebnisernte, dann vermarktet das Mutter-Tochter-Gespann Wintergemüse, Eier und Selbstgemachtes über den Lieferservice. „Nachahmungswürdig“ – so bewertet die Jury das Konzept. Deshalb darf sich der Betrieb nun „Hofladen des Jahres 2021“ nennen.
Großes Produktangebot
Wer seine Hände nicht dreckig machen will, kann das Gemüse zum selben Stück- bzw. Kilopreis im 100 m2 großen Hofladen kaufen. Überschüssiges Gemüse und Obst wird in der Verarbeitungsküche zu Soßen, Aufstrichen und Gewürzmischungen verarbeitet. „Wir stellen bis zu 400 l Tomatensoße im Jahr her“, berichtet Rosi Knam. Außerdem gibt es Brände und Liköre, hergestellt mit Produkten vom Hof. Kalb-, Hähnchen- und Putenfleisch produziert die Familie selbst. Weitere Fleisch- sowie Molkereiprodukte bezieht die Familie aus der Region. Insgesamt 80 % der Produkte kommen aus eigener Erzeugung bzw. Verarbeitung. Ein Verkaufsautomat am Eingang bietet einen 24-Stunden-Service.
Brot und Kuchen stellt das Duo in der Backstube her. Unter der Woche gibt es drei verschiedene Kuchensorten, am Wochenende bis zu sieben. Diesen können die Kunden mitnehmen oder im neu gestalteten Hofcafé genießen. 25 Plätze gibt es dort. Lässt das Wetter es zu, stehen auf der Außenterrasse, direkt neben dem Gemüsefeld, weitere 15 Sitzplätze zur Verfügung.
Während der Winterpause wird der Hofladen nun umgebaut. „2022 soll der Hofladen größer wiedereröffnen“, so Rosi Knam.