Rukwied: Landwirtschaft bleibt eine Zukunftsbranche
„Trotz aller Herausforderungen am Standort Deutschland bleibt die deutsche Landwirtschaft eine Zukunftsbranche.“ Mit dieser Aussage eröffnete DBV-Präsident Joachim Rukwied die diesjährige Agrarfinanztagung des Deutschen Bauernverbandes und der Landwirtschaftlichen Rentenbank, die mit gut 160 Teilnehmern vornehmlich aus dem Bankenbereich wieder gut besucht war.
Rukwied machte in seinem Eingangsimpuls weiter deutlich, dass die deutsche Landwirtschaft auf den Bankensektor als verlässlichen Partner für die Finanzierung von Zukunftsinvestitionen setzt. „Genauso wie wir eine verlässliche Politik und unternehmerische Freiräume brauchen, ist eine vertrauensvolle Begleitung unserer Betriebe durch die Kreditwirtschaft wichtig“, so Rukwied. Ziel müsse es auch in Zukunft sein, landwirtschaftliche Unternehmen in ihrem betrieblichen Entwicklungsprozess kompetent zu beraten und passgenau zu finanzieren.
Nach dem aktuellen Bundesbankbericht lag der Fremdkapitalbestand in der deutschen Landwirtschaft im Dezember 2018 mit 53,2 Milliarden Euro über entsprechenden Vorjahresstand (50,2 Mrd. Euro). Teilweise ist dieser deutliche Zuwachs auf die Folgen der letztjährigen Dürre in weiten Teilen Deutschlands zurückzuführen.
Eine zentrale Rolle für das Investitionsgeschehen in der Landwirtschaft spielen die Agrarmärkte. Die Entwicklungen und Perspektiven dieser Märkte waren daher wichtiges Thema der Tagung. Exemplarisch im Fokus standen der Wettbewerb auf dem Zuckermarkt und die Chancen des Zuckerrübenanbaus. Zum gesamtwirtschaftlichen Umfeld prognostizierte der Chefvolkswirt der Commerzbank, Dr. Jörg Krämer, dass das Zinsniveau auch in den nächsten Jahren niedrig bleiben und sich die konjunkturelle Lage der deutschen Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte wieder erholen dürfte.
In der Tierhaltung dämpfen die gesellschaftspolitische Diskussion um mögliche neue rechtliche Rahmenbedingungen und gestiegene Baukosten die Investitionen in Ställe. Die Fragen, wie die Investitionstätigkeit in der Nutztierhaltung wieder angekurbelt werden und wie eine strategische Betriebsplanung erfolgen kann, waren weiterer Schwerpunkt der Tagung. Im Rahmen einer Paneldiskussion wurden auch die Perspektiven für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) diskutiert.