Beim Bauerntag der Kreise Freudenstadt und Calw in Horb haben Tierrechtler von "Menschen für Tierrechte" den Vortrag von Bundesagrarministerin Julia Klöckner gestört. Vor rund 700 Landwirten und Gästen im Saal erhoben sich mehrere Aktivisten und gingen zur Bühne, um ihren Unmut über die Landwirtschaft kundzutun, berichtet der Schwarzwälder Bote.
Auf Transparenten hätten sie u.a. ein Ende der Ferkelkastration oder der Tiertransporte gefordert und der CDU-Politikerin Lobbyismus vorgeworfen, berichten Augenzeugen. Klöckner hingegen sei – anders als viele Landwirte – ruhig geblieben und habe laut der Zeitung gemeint, dass es Okay sei, dass sie hier ihre Meinung sagen. Als Landwirte eingreifen wollten, habe Klöckner mit den Worten "Lasst sie doch!" die Lage beruhigt, heißt es.
Nachdem die Störer aus dem Saal waren, habe Klöckner ihre Rede geändert und den Vorwurf des Lobbyismus kommentiert. Dazu zitiert der Schwarzwälder Bote: "Ich stehe als Ministerin für Ernährung, Verbraucher und Landwirtschaft in der Mitte. Es bringt aber nichts, wenn man die Diskussion um die Ernährung um alles oder nichts oder auf schwarz und weiß radikalisiert. Wir brauchen eine andere Debattenkultur. Ich halte nichts von Kampfbegriffen. Es kommt auf die Qualität an, wie man mit Tieren und dem Acker umgeht. Wer sagt: Wer viel hat, ist schlecht und wer wenig hat, ist automatisch gut – das ist mir intellektuell unterkomplex!"