Zivilcourage kann man lernen, sagt Sebastian Dückers. Allerdings bräuchten junge Menschen dafür auch Zeit und Freiräume, so der stellvertretende Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL). Er schlägt daher einen freien Mittwochnachmittag fürs Ehrenamt vor.
„Mittwochs sollte ab 13 Uhr unterrichtsfrei sein für bürgerschaftliches Engagement!“ Die zeitliche Einschränkung junger Menschen durch G8 und Ganztagsschulen sei insbesondere für ehrenamtlich getragene Vereine und Verbände in ländlichen Regionen ein Dilemma, begründet Dückers. Denn dort summieren sich lange Unterrichtszeiten und lange Fahrtwege. Der BDL fordert daher, dass der Mittwochnachmittag unterrichts-, projekt- und hausaufgabenfrei sein soll, damit Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Studierende Zeit haben, um sich gemeinsam freiwillig zu engagieren.
Landjugend packt an
„In Konfliktsituationen einzugreifen, für demokratische Grundrechte einzustehen, für andere Verantwortung zu übernehmen – das alles sind Ergebnisse eines Prozesses, an dem wir alle wachsen und der politisch unterstützt werden muss."
Landjugendliche würden sehen, wo Unterstützung nötig ist, und das nicht nur bei Hochwasserkatastrophen. Sie hätten den Mut, einfach anzufangen, eigene Hilfsaktionen auf die Beine zu stellen, Spenden zu sammeln… So gehören 48- oder 72-Stunden-Aktionen laut Dückers zum ganz normalen Jahresprogramm vieler BDL-Landesverbände. "Die freiwilligen Arbeitseinsätze sind tolle Beispiele für Engagement, das langfristig wirkt – egal ob beim Sommerfest im Pflegeheim, beim Renovieren des Dorfplatzes oder Müllsammelaktionen in Wald und Flur. In Schleswig-Holstein war es Anfang September wieder soweit."
Diese kleinen Schritte seien wichtig, denn sie motivierten und zeigten, dass es auf jede und jeden Einzelnen ankommt. „Ist der Anfang gemacht, markieren viele kleine Schritte den Weg, um auch in anderen Situationen eingreifen und für unsere Werte eintreten zu können“, so der BDL-Vize. Das gelte im öffentlichen Leben, am Stammtisch wie im Netz.