Nachdem Bilder einer Tierrechtsorganisation die Runde machten, auf denen Rinder 10 bis 15 cm tief in Gülle stehen, hat sich der betroffene Landwirt aus Dietmannsried gegenüber dem Bayerischen Rundfunk geäußert.
Demnach soll ein kaputtes Ventil dafür die Ursache gewesen sein. Der Mann erklärt, dass ein Ventil an einer Leitung kaputt gewesen sei, dies habe zu der Überschwemmung des Stalls mit Gülle und Wasser geführt. Betroffen gewesen sei aber nur ein Drittel seines Stalls, sonst sei alles "piccobello", sagte der Landwirt dem Sender wörtlich.
Das zuständige Landratsamt Oberallgäu hatte den Hof aber schon länger im Visier, ergänzt der BR. Dort teile man diese Einschätzung nicht. Bereits im vergangenen Frühjahr seien Missstände entdeckt worden, die habe der Landwirt zunächst noch abgestellt. Bei einer weiteren Kontrolle im Herbst habe das Veterinäramt aber unter anderem Klauenerkrankungen festgestellt und später auch das Problem mit dem Ventil. Diese Versäumnisse habe der Landwirt aber nicht mehr abgestellt, so ein Sprecher des Landratsamts weiter. Dem Tierhalter drohe daher nun ein Zwangsgeld.
Umweltminister Thorsten Glauber fordert nach BR-Berichten indes eine umfassende Aufklärung. Wer Tiere hält, sei für sie verantwortlich. Die Betriebe müssten dieser Verantwortung auch gerecht werden. Der aktuelle Fall zeige noch einmal, wie wichtig Konsequenzen im Tierschutzbereich sind.
Der Hof ist bereits der dritte Betrieb in Dietmannsried, bei dem erhebliche Missstände festgestellt wurden. Im Nachbarort Bad Grönenbach ermittelt zudem eine eigene Sonderkommission seit Monaten gegen drei Rinderhalter.
In Bayerns Politiklandschaft kochte nun erneut die Forderung nach Personalaufstockung bei den Kontrollstellen hoch. Zudem warf die SPD der CSU vor, aus dem großen Tierschutzskandal 2019 keine Lehren gezogen zu haben.