Nach der umfassenden Wut von Bauern am Sonntag und Montag auf eine Plakatkampagne von Edeka Minden-Hannover zeigen sich die Verantwortlichen reumütig. Nach Informationen des NDR will das Unternehmen nun kurzfristig ein persönliches Gespräch mit Vertretern der Bewegung 'Land schafft Verbindung Niedersachsen, dem Landvolk, den Landfrauen und dem Bremischen Landwirtschaftsverband führen, hieß es.
Zuvor hatten die Landwirte Edeka ein Ultimatum gestellt, die Kampagne bis Dienstagabend einzustellen und alle Plakate zu entfernen. Sonst wolle man weitere Lager von Edeka blockieren. "Wir hören uns jetzt an, was Edeka zu sagen hat", sagte ein Sprecher, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet.
Rund 200 Landwirte hatten in der Nacht zu Montag mit Treckern die Zufahrten zum Zentrallager von Edeka in Wiefelstede (Landkreis Ammerland) versperrt. Anlass für den Ärger war ein Werbeplakat, auf dem Komiker Otto Waalkes zum 100-jährigen Firmenbestehen mit dem Spruch "Essen hat einen Preis verdient: den niedrigsten" wirbt. Edeka erklärte, es handele sich um ein Missverständnis: Gemeint war demnach die Gemeinde Essen in Landkreis Cloppenburg, "nicht Essen im Sinne von Lebensmitteln". Die Plakate der regionalisierten Marketing-Kampagne, die zu dem Missverständnis geführt hätten, seien "nach den ersten Hinweisen umgehend entfernt" worden.