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Verzichtet bewusst auf Kameras

Nach zahlreichen Diebstählen schließt dieser Landwirt sein Verkaufshäuschen

Über ein Dutzend Mal haben Diebe umfangreich einen kleinen Selbstbedienungs-Hofladen leergeräumt. Nun zieht der Betreiber die Reißleine.

Lesezeit: 3 Minuten

In Hilders im Kreis Fulda steht ein kleiner Hofladen. Erbaut hat ihn Nebenerwerbslandwirt Matthias Zentgraf vor fünf Jahren selbst. Doch nun wird er ihn aufgrund einer anhaltenen Diebstahlserie schließen, berichtet der hauptberufliche EDV-Administrator in der hr Hessenschau.

"Es war leider keine Besserung in Sicht. Mein Laden wurde ausgespäht, die Regale regelmäßig leergeräumt - das ist frustrierend." Der Schaden beträgt mehrere Hundert Euro pro Monat. "Das wäre mein Verdienst gewesen. Den haben Diebe eingestrichen", so der Osthesse, der Gemüse anbaut und Schweine hält.

Die Wurstwaren und das Gemüse bietet er Kunden in den Regalen immer frisch an. Der Verkauf erfolgt auf Vertrauensbasis, die Kunden müssen das Geld in eine Kasse mit Einwurfschlitz stecken. Das ging auch lange gut, auch wenn ab und zu einige Euro fehlten, berichtet Zentgraf. Doch vor einem halben Jahr hätten massive Beutezüge unbekannter Täter begonnen. Sein Laden wird mehr als ein Dutzend Mal von Dieben heimgesucht, wie der Landwirt sagt.

Keine Kameras aus Rücksicht auf Kunden

Kameras will er dennoch bewusst nicht einsetzen, ihm sei eine Online-Überwachung suspekt. Außerdem könnten sich die Täter mit Kapuzen und Sonnenbrillen maskieren und würden sicherlich eh nicht davon abgeschreckt. Zentgraf glaubt, dass man die Personen auch mit Bildmaterial nicht überführen könnte und Zeit, um Detektiv zu spielen, habe er nicht.

Eine Lösung könnte ein Verkaufsautomat sein. Davon hält Zentgraf ebenfalls wenig, weil er das „sperrige Gemüse“ und die vielfältige Warenpalette da nicht reinbekommt. Zudem würde ein Automat mehrere Zehntausend Euro kosten. "Solch eine Investition lohnt sich nicht für den Verkauf in meiner nicht so stark frequentierten Ortslage", erklärt Zentgraf.

Kein Einzelfall

So haben die Täter leichtes Spiel und bedienen sich immer wieder an den hochwertigsten Waren wie etwa den Wurstspezialitäten, berichtet die Hessenschau weiter. Und Zentgraf ist kein Einzelfall. In Hessen ereignen sich immer wieder solche Taten. Nach Angaben des Landeskriminalamts (LKA) sind seit dem vergangenen Jahr rund 50 Fälle bekannt geworden. Eine genaue Auswertung für diese speziellen Delikte - Diebstahl und Sachbeschädigung in Hofläden oder in frei zugänglichen Verkaufsstellen ohne Personal - wird in der Kriminalstatistik nicht vorgenommen.

Das Landeskriminalamt schätzt die entstandenen Schäden auf mehr als 10.000 €. Gestohlen würden Lebensmittel und Bargeld aus der Kasse. Offene Kassen oder Kassen des Vertrauens seien anfällig für Diebstahl und Unterschlagung, sagt ein LKA-Sprecher. Auch wenn Zentgraf wenig davon hält, so rät das LKA doch zur diebstahlsicheren Anbringung von Überwachungskameras mit externer Speicherfunktion.

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