Der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) ruft nach den Demonstrationen am Dienstag zum Dialog auf. „Sprich mich an!“ heißt die neue Aktion bei den Junglandwirten in den sozialen Netzwerken. Der grüne Nachwuchs sieht seinen Berufsstand in Gefahr.
„Nicht der Unmut treibt die Landwirte auf die Straße, sondern die Sorge, dass die Landwirtschaft in Deutschland keine Zukunft mehr hat“, so der BDL-Vorstand. Gemeinsam will die Landjugend für gegenseitigen Respekt und Verständnis in der Gesellschaft werben. „Aufeinander zugehen heißt sich bewegen – Schritt für Schritt mit Gespür für das Unumgängliche auf der einen und das Machbare auf der anderen Seite. Das braucht Wertschätzung für die Leistungen der anderen“, so die gewählten Vertreter des größten Jugendverbandes im ländlichen Raum.
Die Herausforderungen seien zu groß, als dass sie per Dekret gemeistert werden können. Eine klimaverträgliche Landwirtschaft, die zu den wachsenden gesellschaftlichen Ansprüchen passt, die Weltbevölkerung ernährt und von der die dort tätigen Familien leben können, sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, heißt es. Daher hänge die Zukunft der Landwirtschaft in besonderem Maße von den politischen Rahmenbedingungen und deren weiterer Ausgestaltung ab.
Die Junglandwirte im BDL wollen die Dinge nicht laufen lassen, sondern anpacken und die Landwirtschaft der Zukunft mit ihrer Expertise mitgestalten. Doch dafür brauchen sie Antworten auf Fragen wie: Lohnt sich Landwirtschaft in 20 Jahren noch? Welche Art von Bewirtschaftung wünscht sich die Gesellschaft? Wie lassen sich Ökologie und Ökonomie miteinander vereinbaren?
Landwirtschaft sei kein Selbstzweck. Wenn die Weichen für eine gemeinsame Zukunft gestellt werden, dürften nicht die Landwirte, die umweltverträglich und Artenvielfalt-fördernd arbeiten, die Leidtragenden sein. Auch das wollen die Junglandwirte mit „Sprich mich an“ vermitteln. Sie sind mit ihren Erfahrungen am eigenen Beispiel für die Verständigung bereit.