Ostdeutsche Landwirtinnen starten Petition gegen Christian Lindner
Zwei Landwirtinnen aus Sachsen-Anhalt und Thüringen werfen der FDP Bruch des Koalitionsvertrags vor, weil die Partei den BVVG-Vergabestopp an Investoren blockiert.
Unter dem Titel „Vertragsbruch: Stoppe Lindner beim Ausverkauf öffentlichen Eigentums“ haben die Landwirtinnen Dorothee Sterz und Gesine Langlotz am Freitag eine bundesweite Online-Petition gegen Bundesfinanzminister Christian Lindner gestartet.
Unterstützt werden sie von einem Bündnis aus junger AbL, den Landesverbänden AbL Mitteldeutschland und AbL NordOst sowie dem Bündnis junge Landwirtschaft.
FDP für weitere BVVG-Flächenvergabe
Sie fordern Lindner auf, seine Blockadehaltung im Umgang mit den Flächen der Bodenverwertungs- und verwaltungs GmbH (BVVG) aufzugeben. Die Ampel hatte im Koalitionsvertrag vereinbart, die weitere Privatisierung von öffentlichem Ackerland zu stoppen und diese Flächen gemeinwohlorientiert zu vergeben. Dem habe sich auch die FDP verpflichtet.
Gesine Langlotz (27), aus Thüringen: „Herr Lindner, halten Sie sich an den Koalitionsvertrag! Setzen sie sich für einen gerechten Zugang zu Land ein! Bei den derzeitigen Zuständen auf dem Bodenmarkt wird es sonst keine weiteren landwirtschaftlichen Betriebsgründungen in Ostdeutschland geben. Das ist das Gegenteil von der Entwicklung, die wir dringend brauchen!“
Investoren kaufen Land weg
Der Bodenmarkt in Ostdeutschland ist vergleichbar prekär wie der Wohnungsmarkt in Berlin, schreiben die beiden Frauen weiter. Während Konzerne wie ALDI und das Rüstungsunternehmen Rheinmetall tausende Hektar aufkaufen, würden landwirtschaftliche Betriebe wegen steigender Pacht- und Bodenpreise ihre Arbeit aufgeben. Insbesondere jungen landlosen Bauern werde der Zugang zu Land und somit ihre Berufsausübung unmöglich gemacht, heißt es.
Dorothee Sterz (25): “Ich komme aus Sachsen-Anhalt und würde gerne einen Betrieb gründen. Aber bei den derzeitigen Kauf- und Pachtpreisen von Boden habe ich keine Möglichkeit dazu. Herr Lindners Blockade bei den BVVG-Flächen treibt die Bodenpreise ins Unermessliche und befeuert damit das Ausbluten von ländlichen Räumen.“
Gesine Langlotz ergänzt: „Meinen Kolleginnen und ich haben sehr lange nach einer Hofstelle gesucht und wissen, wie schwierig es ist, an Land zu kommen. Ohne wirtschaftliche Entwicklung wird die Demokratiefeindlichkeit im ländlichen Raum gestärkt. Das ist ein Problem für uns alle.“
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Unter dem Titel „Vertragsbruch: Stoppe Lindner beim Ausverkauf öffentlichen Eigentums“ haben die Landwirtinnen Dorothee Sterz und Gesine Langlotz am Freitag eine bundesweite Online-Petition gegen Bundesfinanzminister Christian Lindner gestartet.
Unterstützt werden sie von einem Bündnis aus junger AbL, den Landesverbänden AbL Mitteldeutschland und AbL NordOst sowie dem Bündnis junge Landwirtschaft.
FDP für weitere BVVG-Flächenvergabe
Sie fordern Lindner auf, seine Blockadehaltung im Umgang mit den Flächen der Bodenverwertungs- und verwaltungs GmbH (BVVG) aufzugeben. Die Ampel hatte im Koalitionsvertrag vereinbart, die weitere Privatisierung von öffentlichem Ackerland zu stoppen und diese Flächen gemeinwohlorientiert zu vergeben. Dem habe sich auch die FDP verpflichtet.
Gesine Langlotz (27), aus Thüringen: „Herr Lindner, halten Sie sich an den Koalitionsvertrag! Setzen sie sich für einen gerechten Zugang zu Land ein! Bei den derzeitigen Zuständen auf dem Bodenmarkt wird es sonst keine weiteren landwirtschaftlichen Betriebsgründungen in Ostdeutschland geben. Das ist das Gegenteil von der Entwicklung, die wir dringend brauchen!“
Investoren kaufen Land weg
Der Bodenmarkt in Ostdeutschland ist vergleichbar prekär wie der Wohnungsmarkt in Berlin, schreiben die beiden Frauen weiter. Während Konzerne wie ALDI und das Rüstungsunternehmen Rheinmetall tausende Hektar aufkaufen, würden landwirtschaftliche Betriebe wegen steigender Pacht- und Bodenpreise ihre Arbeit aufgeben. Insbesondere jungen landlosen Bauern werde der Zugang zu Land und somit ihre Berufsausübung unmöglich gemacht, heißt es.
Dorothee Sterz (25): “Ich komme aus Sachsen-Anhalt und würde gerne einen Betrieb gründen. Aber bei den derzeitigen Kauf- und Pachtpreisen von Boden habe ich keine Möglichkeit dazu. Herr Lindners Blockade bei den BVVG-Flächen treibt die Bodenpreise ins Unermessliche und befeuert damit das Ausbluten von ländlichen Räumen.“
Gesine Langlotz ergänzt: „Meinen Kolleginnen und ich haben sehr lange nach einer Hofstelle gesucht und wissen, wie schwierig es ist, an Land zu kommen. Ohne wirtschaftliche Entwicklung wird die Demokratiefeindlichkeit im ländlichen Raum gestärkt. Das ist ein Problem für uns alle.“