In den polnischen Medien sorgen heimlich erstellte Videoaufnahmen aus einem Schlachthof für Diskussionen. Angeblich sei dort zu sehen, wie kranke Kühe in den Betrieb geschmuggelt und ohne tierärztliche Inspektion zerlegt und für den Verkauf vorbereitet würden, hieß es im TV.
Die Szenen sollen Tiere zeigen, die kaum noch stehen können oder mit Seilen vom Viehtransporter gezogen würden. Ein eingeschleuster Reporter habe zudem gefilmt, wie Mitarbeiter am Schlachtband Tumore und Druckstellen entfernen. Am Ende würde dieses Fleisch den Unbedenklichkeitsstempel erhalten. Der zuständige Veterinär sei nicht dabei, würde aber am Folgetag die nötigen Papiere unterzeichnen, damit das Fleisch weiterverkauft werden könne, heißt es.
Laut dem polnischen Fernsehen habe der Informant weiter berichtet, dass der betroffene Schlachthof kranke Tiere billig einkaufe und mit Hilfe von korrupten Tierärzten in den Verkauf eingeschleust. Die Rede ist von bis zu 300 Händlern, die in Polen kranke Tiere an Schlachthöfe vermittelten würden.
Inzwischen ist der Fall auch bis nach Brüssel gedrungen. Es wird diskutiert, ob es EU-weite Sicherheitswarnungen geben soll, da das Fleisch über die Landesgrenzen hinaus gehandelt würde. Laut der Zeitung Guardian exportiert Polen etwa 80 % seines erzeugten Rindfleisches.