„Bilden – ohne zu belehren“ ist das Motto des Portals blitzrechner.de. Zum Europäischen Antibiotika-Tag am 18. November macht das Berliner Unternehmen, das sich durch Werbung finanziert, aber genau das Gegenteil. Das Portal behauptet nämlich, in der „Massentierhaltung“ würden weiterhin „enorme Mengen Antibiotika“ eingesetzt.
Ein auf der Seite verfügbarer Fleisch-Rechner könne den aktuellen Fleischkonsum ermitteln und errechnen, wie viele Antibiotika und Ressourcen durch diesen Konsum verbraucht wurden, sagt Geschäftsführer Tim Lilling. Er will die Nutzer mit dem Tool informieren, wie viele Antibiotika und Ressourcen sich einsparen lassen, wenn - zumindest ein Teil des Fleisches - durch eine alternative Proteinquelle ersetzt werden würde.
219 Antibiotika-Dosen
In einer Mitteilung schreibt Lilling, dass der präventive Einsatz von Antibiotika eines der größten Probleme der intensiven Tierzucht sei. Da Tiere in Massenhaltung schnell krank werden könnten, würden sie häufig behandelt bevor sie erkranken. Und: Wenn ein Tier krank wird, werde aufgrund der Ansteckungsgefahr meist gleich die ganze Herde nochmals behandelt.
"Den meisten Menschen ist nicht klar, auf welche Mengen sich das im Laufe der Zeit summiert", so Lilling. "Im Schnitt bekommt jeder Deutsche innerhalb von 10 Jahren 47 Tagesdosen Antibiotika verschrieben. Die von ihm in dieser Zeit verzehrten Tiere im Durchschnitt aber 219 Tagesdosen", behauptet er. Den individuellen Verbrauch könne jeder Verbraucher mit dem Fleischrechner selbst ausrechnen. Dabei sehe er auch gleich, wie sich eine Einschränkung des eigenen Fleischkonsums auf den Einsatz von Antibiotika auswirken würde.