Mehr als 100.000 Bürger haben sich über die „#RestoreNature-Kampagne“ von Naturschutzverbänden an der öffentlichen EU-Befragung zu den Zielen für die Wiederherstellung der Natur im Rahmen der EU-Biodiversitätsstrategie beteiligt. In Deutschland hatte der Nabu dafür geworben und 35.000 Teilnahmen erzielen können.
Wie die Umweltschutzorganisation dazu schreibt, fordern alle die EU-Kommission dazu auf, ein verbindliches EU-Renaturierungsgesetz vorzulegen. So soll sich die EU-Kommission auf Ökosysteme wie Moore, Flüsse und ihre Auen oder Seegraswiesen konzentrieren und messbare Ziele mit einem klaren Zeithorizont vorgeben. Zuletzt hätten die EU-Mitgliedstaaten ihr selbstgesetztes Renaturierungsziel für 2020 deutlich verfehlt, da es an Verbindlichkeit mangele, so der Nabu.
„Die überwältigende Beteiligung an der Kampagne zeigt deutlich, dass es nun endlich an der Zeit ist, eine flächendeckende Renaturierung in Europa anzustoßen und die biologische Vielfalt zurückzubringen", sagte Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger. Mit ihrer Teilnahme würden die Bürger auch einen klaren Appell an Bundesfinanzminister Olaf Scholz richten, bereits heute ausreichende Mittel für die kommenden Renaturierungs-Verpflichtungen im deutschen ‚Wiederaufbau-Plan‘ einzuplanen.
"Zugleich ist es eine klare Aufforderung an alle Parteien, das Thema Renaturierung in ihre Wahlprogramme zur Bundestagswahl aufzunehmen und bei der späteren Verhandlung zum Regierungsprogramm als neuen Naturschutz-Schwerpunkt zu setzen.“
Noch bis heute, #Ostermontag Mitternacht, könnt Ihr für #RestoreNature unterschreiben: https://t.co/APWsA5l3M3 https://t.co/5usUF9mu2w
— NABU Biodiversität (@NABU_Biodiv) April 5, 2021
Und Raphael Weyland, Nabu-Naturschutzrechtsexperte in Brüssel, stellt fest, dass es "ernüchternd" sei, "dass Deutschland bei der Frage der Renaturierung bisher nicht selbst gesetzgeberisch aktiv geworden ist und offenbar mal wieder von der EU-Kommission zum Jagen getragen werden muss.
Mit Blick auf die besorgniserregenden Ergebnisse der jüngst veröffentlichten Berichte zum Zustand der Auen und der Wälder muss die Bundesregierung seiner Meinung nach schleunigst handeln. "Damit sich das Trauerspiel der mangelhaften Umsetzung des wichtigen Schutzgebiets-Netzes Natura 2000 in Deutschland nicht wiederholt, braucht es bei der Renaturierung sowohl eine starke Steuerung durch bundesweite Vorgaben als auch entsprechende finanzielle Unterstützung für die Bundesländer", so Weyland.