Spätestens ab Ende Januar müssen Katzen in bestimmten Hotspots im Saarland kastriert sein, wenn sie Freigang bekommen. Das hat die Landesregierung entschieden und will die Katzenschutzverordnung kurzfristig anpassen. Der Ministerrat könnte schon nächste Woche grünes Licht geben.
Hintergrund ist, dass in Deutschland rund 2 Mio. Hauskatzen draußen leben und oft krank, unterernährt oder verletzt sind, sich aber weiter vermehren, berichtet der Saarländische Rundfunk. Im Saarland sollen es nach Schätzung von Tierorganisationen mehrere tausend verwilderte Hauskatzen sein.
Die neue Kastrationspflicht soll sich aber nur auf große lokale Ansammlungen von Katzen beschränken. Ab wann es sich um einen sogenannten Hotspot handelt, das müssen das Landesamt für Verbraucherschutz und der Tierschutzbund in einem Kriterienkatalog noch bestimmen, so der Sender weiter. Gibt es einen Hotspot, schlagen die Veterinärämter vor Ort Alarm. In den betroffenen Gebieten sollen Katzenhalter dann per öffentlicher Vorankündigung über die Kastrationsaktion informiert werden.
Katzen, die nicht gekennzeichnet und nicht in einem Haustierregister eingetragen sind, werden dann durch Mitglieder der örtlichen Tierschutzvereine eingefangen. Die Tierschützer kastrieren die Katzen und chippen sie. Die Tierschutzvereine sollen für ihren Einsatz finanziell unterstützt werden. Das Kastrieren und Chippen einer Katze kostet rund 120 €. DA das Kastrieren bislang eine rechtliche Grauzone war, erhalten die Vereine nun außerdem Rechtssicherheit, heißt es.