Deutsche Weidetierhalter werden am Abend des 10. Mai Mahn- und Informationsfeuer gegen den Wolf entzünden. Sie wollen damit auf die existenzbedrohende Lage hinweisen, in die sie immer mehr hineingeschoben werden, um so die politischen Entscheider zum Umdenken zu bewegen. Durch zunehmende Wolfsschäden – infolge des ungehemmten, unkontrollierten Populationswachstums – stünden immer mehr Betriebe vor immer größeren Problemen, so die Organisatoren. Die Schäfer wenden sich insbesondere auch gegen realitätsferne Herdenschutz-Debatten.
„Je bedrohlicher die Lage, desto abstruser die Vorschläge – wie etwa die des Naturschutzbundes Deutschland, der auf verstärkten Herdenschutz setzt“, erklärt Wendelin Schmücker, Vorsitzender des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung. „Der NABU glaubt allen Ernstes, Wolfsattacken durch Barrieren vorbeugen zu können, obwohl Schafe zum Beispiel in freier Natur auf Deichen oder an Berghängen weiden und sich dort gar nicht effektiv schützen lassen.“
Raumplanung ist zentrale Forderung
Durch ihre rasante Vermehrung und Ausbreitung würden Wölfe zur Bedrohung für die artgerechte Weidetierhaltung. Die Schäfer fordern daher von der Politik, die experimentelle Raubtieransiedlung in hochentwickelten Kulturlandschaften zu beenden: „Den Durchbruch in dieser Frage kann nur die Regulierung bringen sowie ein Raumplanungskonzept, das Wolfsrudel in den urbanen Gebieten oder in Gebieten mit Weidetierhaltung grundsätzlich nicht mehr duldet“, so Schmücker.
Am Aktionstag wollen die Schäfer mit Bürgern und Politikern ins Gespräch kommen. Sie entzünden die Mahnfeuer überall zur selben Zeit, und zwar am Freitag, den 10. Mai, um 19.30 Uhr.