Glimpflich ausgegangen ist für einen Landwirt aus dem Kreis Soest das Gerichtsverfahren gegen ihn wegen Mordversuch. Im April 2015 berichteten wir über den Fall. Damals fuhren zwei Motorradfahrer über Feldwege und durch eine Pflugfurche. Als sie bei einem zu der Zeit 27-jährigen Landwirt vorbeikamen, traf sie seine Handschaufel am Kopf. Der Fahrer stürzte und erlitt Knochenbrüche.
Die 2015 bei der Aktion zerbrochene Schüppe war nun auch im Gerichtsverfahren Gegenstand der Beweisführung: War es ein Mordversuch oder ein Versehen, wie der Angeklagte darstellt?
Das Gericht urteilte nun, dass die Darstellung des Landwirts glaubhaft sei. Er habe weder gehört noch gesehen, dass sich Motorradfahrer auf dem Feldweg näherten. Der Schlag sei also nicht absichtlich geschehen, so die Richter. Der Bauer darf sich nun ein Jahr lang nichts zu schulden kommen lassen und muss dem Opfer 3.000 Euro Entschädigung zahlen.
Die Motorradfahrer treffe im Übrigen eine Mitschuld, weil sie dort auf dem Feldweg eigentlich nicht hätten fahren dürfen. Das Urteil hat viele Prozessbeobachter überrascht. Die Staatsanwaltschaft hat bereits Revision eingelegt.