In den sozialen Netzwerken gibt es gerade helle Aufregung um die IKEA-Pommes: Angeblich hat die Würzburger Filiale des Möbelkonzerns ein Schild mit der Aufschrift aufgestellt:
"Wir verzichten bewusst auf Pommes (…) Eine Portion Pommes frites verursacht in der Verarbeitung und Zubereitung über viermal so viel CO2 wie eine Portion Salzkartoffeln."
Werfen die Schweden die beliebte Speise nun aus allen Restaurants? Und werden die Verbraucher erneut entmündigt? Viel Stoff für Verschwörungstheoretiker, die bei dem Thema kräftig mitmischen.
Der Bayerische Rundfunk hat nachgefragt und erfahren, dass das nur für dies eine Haus gilt, nicht für die anderen 52 Einrichtungshäuser in Deutschland. Lediglich in Bremerhaven würden derzeit ebenfalls keine Pommes im Restaurant des dortigen Möbelhauses angeboten. Laut Ikea gibt es auch keine Pläne, die Fritten generell aus dem Sortiment zu nehmen. Fester Bestandteil des nationalen Angebots seien sie aber nicht, weswegen einzelne Möbelhäuser da frei entscheiden könnten.
Kartoffelanbau nicht klimaschädlich
Der BR rechnet dazu vor, dass 5.700 g CO2-Äqivalente in einem Kilo tiefgekühlter Pommes aus dem Supermarkt stecken. Der Anbau von Kartoffeln sei daher nicht klimaschädlich. In einem Kilo ökologisch angebauter Kartoffeln aus der Region seien lediglich 140 g CO2 gebunden. Selbst in Kartoffeln aus konventionellem Anbau steckten nur 200 g CO2-Äquivalente pro Kilo.
Allerdings sorge die industrielle Verarbeitung zu Pommes für eine Vervielfachung des CO2-Abdrucks um den Faktor 40. Schließlich sei es besonders energieaufwändig, Kartoffeln unter heißem Dampf zu schälen, zu schneiden, zu trocknen und zu frittieren. Anschließend müssten die Pommes tiefgekühlt transportiert und gelagert werden, um beim Endverbraucher dann nochmals frittiert zu werden. In der Summe sorge das eben für den entsprechend großen, negativen ökologischen Fußabdruck.