Schäden in Millionenhöhe haben am Freitag drei Tornados in Westfalen verursacht. Am stärksten trafen die Wirbelstürme Paderborn und Lippstadt. Nach Angaben der Feuerwehr gibt es in Paderborn rund 40 Verletzte. In Lippstadt verletzte sich trotz immenser Sachschäden nach bisherigem Stand niemand. Ein weiterer Tornado tobte in Lütmarsen, einem Ortsteil von Höxter.
Eine 600 m breite Schneise der Verwüstung hat der Wirbelsturm entlang der Lippe gezogen. Er entstand bei Lippstadt-Eickelborn und zog dann durch Lippstadt weiter nach Paderborn. Zurück blieben abgedeckte Dächer, reihenweise entwurzelte Baumalleen und ein abgestürzter Kirchturm in Lippstadt-Hellinghausen (Kreis Soest).
Gegenüber von diesem, auf der anderen Flussseite in der Gemeinde Wadersloh (Kreis Warendorf) hat es einen Hof besonders schwer getroffen. Der Sturm deckte die Dächer ab und ließ Gebäudemauern einstürzen. Verletzte gab es aber nicht.
Die Zeitung „Die Glocke“ berichtet am Montag, ein Gebäude sei komplett eingestürzt, weitere teilweise. Die Feuerwehr habe einen Bullen aus dem teils eingestürzten Kuhstall befreien müssen, der Hofhund sei mit einer geprellten Pfote davongekommen.
Überwältigt zeigte sich die Familie von der Hilfe. Rund 40 Personen hätten am Wochenende mit teils schwerem Gerät angepackt. Noch länger hinziehen werden sich indes die Aufräumarbeiten auf den angrenzenden Wiesen. Im hohen Gras verstreut liegen im Umkreis von mehreren hundert Metern Solarpanele, Profile, Kunstoffe und alles, was der Tornado vom Hof mitgenommen hat. An die bevorstehende Grasmahd sei vorerst nicht zu denken, berichtete ein benachbarter Flächeneigentümer gegenüber top agrar.
Ebenfalls betroffen ist ein weiterer Betrieb nebenan: Dort hat der Sturm einen Hektar Eichenwald komplett zerstört. Bäume sind entweder entwurzelt oder die Kronen herausgebrochen.
Am Wochenende besuchte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst Lippstadt und Paderborn.