Am Donnerstagmittag haben vor dem MDR-Landesfunkhaus in Erfurt rund 500 Personen mit 300 Fahrzeugen demonstriert. In dem Fahrzeugkorso waren auch Traktoren, Lkw und Transporter. Sie blockierten mehrere Straßen.
Laut MDR ging es auf den Plakaten und in den Reden unter anderem gegen die Ampel-Regierung, gegen die aktuelle Agrar-, Außen- und Innenpolitik, gegen die Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und für eine Stärkung der Wirtschaft.
Die Polizei betont laut n-tv, dass es sich nicht um einen Bauernprotest gegen den Abbau von Subventionen handelte. Mit der Kundgebung wollten die Teilnehmer offenbar vielmehr gegen ihrer Ansicht nach falsche Berichterstattung zu den vergangenen Protestaktionen demonstrieren. Die Ankündigung zur Kundgebung wurde auch beim Messengerdienst Telegram in rechtsextremen Kreisen geteilt, so der Sender.
TBV distanziert sich
Der Thüringer Bauernverband (TBV) beeilte sich denn auch mit einer Stellungnahme: „Eine Veranstaltung, wie die heute vor dem Landesfunkhaus in Erfurt, hat einerseits nichts mit den Forderungen der Landwirte zu tun und ist andererseits an die falsche Adresse gerichtet.“ Der TBV stehe als Interessenvertretung auf dem Boden der Demokratie. Dazu gehöre auch die Presse- und Rundfunkfreiheit, die durch Artikel 5 des Grundgesetzes geschützt ist.
Und weiter schreibt der Verband: „Der TBV distanziert sich vehement von dieser Veranstaltung. Der Bauernverband ist weder der Anmelder und Veranstalter noch hat der Verband seine Mitglieder dazu aufgerufen, sich dieser Veranstaltung anzuschließen. Damit ist es unzutreffend, diese den „Bauernprotesten“ zuzurechnen, auch wenn Bauern an dieser Veranstaltung teilgenommen haben.“