Vor zwei Jahren brachen plötzlich die Dorschbestände in der Ostsee ein. Forscher des Thünen-Instituts für Ostseefischerei haben nun die Ursache gefunden. Wie der NDR am Sonntag in einer Doku dazu berichtete, ist es ein Zusammenspiel von Überfischung, Klimawandel und Überdüngung durch die Landwirtschaft.
So steige während der Sommermonate sauerstoffarmes Wasser vom Grund der Ostsee bis weit in die höheren Schichten auf, wo es direkt auf die stark erwärmten Wasserschichten trifft. Wo das passiert, ist kein Habitat mehr für Dorsche, zitiert der Nordkurier einen Wissenschaftler. Die neuen Daten seien „äußerst beunruhigend“. Nächstes Jahr sollen die endgültigen Ergebnisse vorliegen.
Durch den Klimawandel werde die Ostsee an der Oberfläche immer wärmer. Und am Meeresgrund breiten sich tote, sauerstoffarme Zonen aus, berichtet die Zeitung zu der NDR-Doku weiter. Diese entstünden durch Überdüngung in der küstennahen Landwirtschaft, der Dünger gelange über Bäche und Flüsse in die Ostsee. Dort komme es zu überschüssigem Algenwachstum. Die Algen wiederum sinken zu Boden und werden von Bakterien zersetzt, die den Sauerstoff im Wasser verbrauchen.
Zum Video: 45 Min - Schöne tote Ostsee