Fleisch aus dem Stall, Gemüse vom Feld – kennen wir. Mittlerweile tun sich parallel viele neue Agrarsysteme auf, etwa der Gemüseanbau in Indoor-Farmen oder die Zucht von Pilzen oder Insekten als Basis für Fleischalternativen.
Was bedeutet diese Entwicklung für Landwirte? Ist ein herkömmliches Wirtschaften in zehn Jahren noch möglich? Landwirt Christoph Geil sucht derweil selbst nach Antworten. Er bewirtschaftet einen Betrieb mit Grünland, Ackerbau und extensiver Weidehaltung in der Wesermarsch. Umso ungewöhnlicher seine Idee: Der 34-Jährige will aus Gras Fleischalternativen herstellen. Dazu presst er in einer Versuchsanlage auf seinem Hof verschiedene Grassorten. Aus dem Saft, der dabei entsteht, werden die Proteine extrahiert. Daraus versucht das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik (DIL), fleischähnliche Produkte herzustellen. Erste Versuche seien vielversprechend, aber der Weg noch lang. „Wir glauben, dass das Verfahren fünf- bis siebenmal so effektiv sein kann, als wenn das Gras erst den Umweg über das Tier geht“, sagt er.