Die deutsche Biomilchmenge ist im ersten Halbjahr 2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 10% auf 402 Mio. kg gestiegen (Übersicht). Sollte das Wachstum anhalten, erhöht sich die Biomilchmenge von 732 Mio. kg (2015) auf rund 800 Mio. kg im Jahr 2016. Aufgrund der schlechteren Weidebedingungen rechnen einige Molkereien aber mit geringeren Zuwächsen.
Nächstes Jahr kommen mindestens 300 Umstellungsbetriebe hinzu. Die Biomilchmenge dürfte dann nochmals um mindestens 100 Mio. kg zulegen, berichtet Christine Rampold von der AMI. Deshalb nimmt derzeit fast keine Molkerei mehr Umsteller auf.
Nach wie vor kann deutsche Biomilch den Markt nicht decken. Umgerechnet von allen verkauften Biomilchprodukten stammt 37% der Biomilch aus dem Ausland, vor allem aus Dänemark und Österreich. Hier steigt die Produktion ebenfalls, auch aufgrund der hohen Preise in Deutschland.
Momentan hält die Nachfrage mit dem steigenden Angebot noch Schritt. Im ersten Halbjahr 2016 haben deutsche Verbraucher 7% mehr Bio-Trinkmilch, 12% mehr Bio-Natur-joghurt und 12% mehr Bio-Quark gekauft.
Der durchschnittliche Biomilchpreis lag in Deutschland zuletzt bei 46,8 ct/kg (4,0% Fett). Der Abstand zum konventionellen Milchpreis betrug fast 24 ct/kg. Weil die konventionellen Milchpreise vermutlich stärker steigen als die Biomilchpreise, wird er sich in den nächsten Monaten verringern.