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„1200 bis 1500 g Zunahmen sind drin“

Lesezeit: 3 Minuten

Mutterkühe sind auf Kurzrasen sehr leistungsfähig. Das belegen aktuelle Ergebnisse aus bayerischen Versuchsbetrieben*.


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Die Weide ist in der Mutterkuhhaltung das Standardverfahren. Dabei überwiegt bisher in Süddeutschland das Koppelumtriebssystem, z. T. in Kombination mit Portionsweide. Dieses Verfahren erfordert jedoch eine aufwändige Zaunanlage und verursacht viel Arbeit. Dazu gehört das Mulchen der Weidereste und das Ausmähen der Weidezäune. Zudem ist oftmals eine Unkraut-regulierung, z. B. des Stumpfblättrigen Ampfers, nötig. Hinzu kommt: Der hohe Tierbesatz führt nach längeren Regenperioden häufig zu Trittschäden und die Futterverluste steigen. Und vielfach befriedigen die Tageszunahmen der Kälber nicht, weil die Aufwüchse der Weiden nicht immer zeitgerecht genutzt werden können.


Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft prüft deshalb seit einigen Jahren in Praxisbetrieben, ob sich die Kurzrasenweide als besseres Verfahren für die Mutterkuhhaltung erweist.


Die ersten Erfahrungen waren so positiv, dass 2007 das Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum Kringell seinen Nebenbetrieb Oberleinbach auf Kurzrasenweide umstellte, 2008 die Landwirtschaftlichen Lehranstalten im oberfränkischen Bayreuth. Die Standorte repräsentieren Regionen, in denen die Mutterkuhhaltung stark vertreten ist.


Unterschiedliche Standorte


Die Standorte der beiden Versuchsbetriebe haben sehr unterschiedliche Böden und Klimabedingungen:


Die Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Bayreuth liegen auf etwa 340 Höhenmeter und erreichen im langjährigen Mittel 7,9 °C. Knackpunkt sind die niedrigen Jahresniederschläge von nur 670 mm und die häufige Sommertrockenheit vor allem im Juli und August. Zudem handelt es sich um schwere Tonböden, so genannte Minutenböden. Diese trocknen bei ausbleibenden Niederschlägen stark aus, bei längeren Regenperioden werden sie wasserundurchlässig und schlecht befahrbar. Deshalb kommt es bei Umtriebsweiden häufig zu erheblichen Trittschäden.


Deutlich rauer ist das Klima in Oberleinbach im Bayerischen Wald. Der Standort liegt auf 620 Höhenmeter und zeichnet sich durch lange, schneereiche Winter aus (6,5 °C mittlere Jahrestemperatur). Dafür liegen die Niederschläge bei ca. 1 000 mm und sind auch in den Sommermonaten gut verteilt. Die vorhandenen Urgesteinsböden neigen zur Versauerung.


Auf beiden Betrieben steht eine genetisch hornlose Mutterkuhherde der Rasse Fleckvieh mit 20 bzw. 25 Kühen. Die Kälber saugen im Durchschnitt zehn Monate. Dadurch wird das Milchbildungspotenzial der Kühe optimal in Zuwachs umgesetzt und die Kühe verfetten gegen Ende der Laktation weniger. Zudem zeigen die Absetzer nach zehnmonatiger Säugedauer eine wesentlich bessere Pansenentwicklung als nach früherem Absetzen. Sie wechseln ohne den sonst üblichen Absetzknick in die Mast.


Die Versuchsbetriebe zogen den Abkalbezeitraum von den Monaten Januar bis April auf Dezember bis Februar vor. So sind die Kälber beim Weideaustrieb etwas älter und können das hochwertige Weidegras besser in Zuwachs umsetzen.


Die sonst übliche Herdentrennung beim Eintritt der Geschlechtsreife mit etwa sieben Monaten konnte unterbleiben, weil die männlichen Kälber im Alter von drei bis vier Monaten mit der Burdizzo-Zange kastriert werden.


Erwartungen übertroffen


Die Aufzuchtleistungen übertrafen in beiden Betrieben die Erwartungen. Im Schnitt der letzten drei bzw. vier Jahre nahmen die weiblichen Kälber bis zum Absetzen im Alter von zehn Monaten durchschnittlich 1 200 g pro Tag zu, die Ochsen 1 300 g pro Tag. Die acht Bullenkälber, die zwischen 2007 und 2009 in Oberleinbach aufgezogen wurden, erreichten sogar Tageszunahmen von 1 500 g (siehe Übersicht 1 und 2). Und das alles ohne Zufütterung von Kraftfutter.


*Autoren: Siegfried Steinberger, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Grub; Rainer Prischenk, Landwirtschaftliche Lehranstalten Bayreuth; Karsten Böker, LVFZ Kringell

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