Christoph Gerden suchte nach einer Alternative für die Vermarktung seiner Milch. Weil ein großer Teil seiner Fleckvieh-Herde reinrassig A2 ist, vermarktet er diese Milch jetzt selbst.
Mit dem Ende der Quote und der drohenden Milchschwemme suchte Christoph Gerden aus Kall (Nordrhein-Westfalen) ein Möglichkeit seine Milch besser zu vermarkten. Dabei stieß er auf „A2-Milch“. Er war neugierig und ließ seine Herde testen: 70 von 180 Tieren waren reinrassig für das Merkmal A2.
Heute hat Gerden seine Herde getrennt aufgestallt und melkt in zwei separate Milchtanks. Die Milch seiner A2-Kühe vermarktet er für 1 € je Liter über den Automaten als „Beste Eifeler Ur-Milch“, eine Anspielung auf die ursprüngliche Form des Merkmales „A2“.
Die Begeisterung seiner Kunden hat Gerden angesteckt: „Sogar Menschen mit einem ärztlichen Attest über Laktoseintoleranz trinken unsere Milch ohne Probleme.“ Natürlich enthält auch seine Milch Laktose, „deshalb muss eine andere Unverträglichkeit der Grund sein“, ist er überzeugt.
Ohne Neuseeländer:
Mit dem neuseeländischen a2-Unternehmen und dessen Kriterien wollte er nichts zu tun haben. Er lässt seine Kühe von einem privaten Labor untersuchen und zahlt rund 25 € pro Tier. Hinzu kommt der Aufwand für das getrennte Melken. Dafür will er einen Aufschlag erzielen.Bei den Molkereien stieß er auf taube Ohren: „Die haben bereits laktosefreie Produkte im Angebot, mit denen sich höhere Margen machen lassen“, vermutet Gerden. Deshalb will er seine Milch jetzt selbst abfüllen und im Supermarkt verkaufen. Er hat bereits konkrete Verhandlungsgespräche mit einigen Märkten im Umkreis und Raum Köln geführt.
„Die Möglichkeit A2-Milch zu vermarkten hat uns in der schlechten Milchpreis-Phase eine neue Perspektive gegeben“, sagt Gerden. Denn jetzt habe er die Vermarktung selbst in der Hand und die Chance einen Mehrwert zu erzielen.