Die Frühtrockensteller werden bei Peter Meutes nicht einfach irgendwo „abgestellt“. Er kümmert sich mit der gleichen Intensität um sie wie um die Hochlaktierenden oder die Frischmelker. Sie werden in gut eingestreuten Tiefboxen gehalten und mit einer grassilagelastigen Ration mit etwas Maissilage gefüttert. Die Anfütterung beginnt in der Regel zwei Wochen vor der Kalbung. Junge und besonders dünne Kühe werden aber oft schon sechs Wochen vorher angefüttert. Die Mischung besteht aus 14 kg Mais- und 8 kg Grassilage täglich, aufgewertet mit den Kraftfutterkomponenten der Ration für die Laktierenden (Übersicht 1). Der Betriebsleiter legt großen Wert auf strukturreiche Rationen und höchste Trockenmasse-Aufnahmen aller Tiere in den jeweiligen Leistungsstadien.
Die Anfütterungstiere werden ebenfalls in Tiefboxen gehalten. Färsen kommen etwa ca. 3 Tage vor der Abkalbung in den Tiefstreubereich. Ältere Tiere kommen schon eine Woche vorher dorthin. In die eigentliche und hygienisch saubere Abkalbebox kommen sie aber erst ca. sechs bis zwölf Stunden vorher.
Schnell umstallen:
Aufgrund ihrer Abmessungen und dem 3,5 m breiten Fressgang kann die Abkalbebox (5,0 m x 7,5 m) als Gruppenbox genutzt werden. Meutes Ziel ist dennoch, dass die Tiere alleine in der geräumigen Box ohne Stress abkalben können.Die Abkalbebox befindet sich zwischen den Transitkühen und den frischmelkenden Kühen, so dass die Tiere in kurzer Zeit problemlos von einer Gruppe in die andere umgestallt werden können. „Dieser sensible Bereich ist für unsere Tiere optimal gelöst“, ist Peter Meutes überzeugt. Die Abkalbebox wird nach Verbrauch von einem Quaderballen Stroh besenrein gereinigt.
Die Abkalbebox ist mit zwei Videokameras ausgestattet, so dass die Tiere gut beobachtet werden können. Etwa 90 % der Kalbungen werden überwacht, um bei Problemen schnell eingreifen zu können. Bis zu 30 % der Geburten benötigen Hilfe oder auch den Tierarzt, z.B. bei Schwergeburten. In der Regel werden die Kälber nach maximal drei Stunden von der Mutter getrennt. In diesem Zeitrahmen werden dann auch die Mütter in die Frischmelkergruppe umgestallt. „Dort fressen sie sofort und fangen nicht an, das Kalb zu suchen“, so Meutes.