Die größte Hürde liegt darin, dass die Milchbranche in den letzten Jahrzehnten nur marginal Eigenverantwortung übernommen hat. Für die Milchmengen und die Rahmenbedingungen war die Politik verantwortlich. Mit dem Quotenausstieg hat sich die Politik weitgehend zurückgezogen und den Marktbeteiligten das Feld überlassen. Leider ist der Handel der einzige Marktbeteiligte, der agiert. Molkereien und Milcherzeuger sitzen daneben und wundern sich, was passiert.
Ich gebe Herrn Liste deshalb Recht: Ein aus der Branche heraus gestalteter Zukunftsfahrplan zum Ausstieg aus der Anbindehaltung könnte verloren gegangenes Vertrauen zurückbringen. Und es wäre ein großes Signal an die Gesellschaft, dass wir Bauern erwachsen und bereit sind, uns um unsere Probleme selbst zu kümmern – ohne ständig nach dem Staat zu rufen. Agieren statt reagieren ist immer die bessere Option! Zuhause im Betrieb und draußen im Markt!
Matthias Zahn, 92717 Reuth