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Alle Tiere aus einer Kuhfamilie

Lesezeit: 3 Minuten

U nsere Herde hat in den letzten fünf Jahren fast 2 000 kg an Leistung zu-gelegt, freut sich Fleckviehzüchter Mar-kus Götz. Inzwischen haben seine Kühe schon zwei Jahre hintereinander die 10 000 kg-Marke übersprungen. Im Prüf-jahr 2000 erzielten die 35 Kühe eine Durchschnittsleistung von 10 266 kg bei 4,01 % Fett und 3,62 % Eiweiß. Götz schreibt die weitere Leis-tungssteigerung vor allem den traumhaf-ten Einsatzleistungen seiner Jungkühe zu. Sie gaben in den ersten 100 Tagen 3 630 kg Milch, die 305-Tage-Leistung der Jungkühe betrug im Durchschnitt 9 385 kg. Offenbar hatte der engagierte Züchter, der schon von seinem Vater ei-ne intensiv durchgezüchtete Herde über-nommen hat, in den letzten Jahren auf die richtigen Vererber gesetzt. Die Ren-nerNachkommen Report und Renold und der Radi-Sohn Ralbo passten ideal auf seine Tiere. Weniger Glück hatte Götz mit Bullen aus der Horrorlinie. Seine Anpaarungsstrategie lautet: Zu-nächst die Schwächen der Einzeltiere und der Linien feststellen und diese dann mit dem Vererber gezielt verbessern. Es kommen nur Bullen zum Einsatz, die mindestens eine Milchmenge von plus 700 kg vererben. Dazu kommt, dass Götz extrem scharf selektiert. Seit 15 Jahren lässt er bei sei-nen Spitzenkühen konsequent Embryo-transfer durchführen. Inzwischen stammt ein Großteil seiner Rinder aus ET. Und auch beim Verkauf gibt Götz die züchte-risch interessantesten Tiere nicht aus der Hand. Bemerkenswert an Götz Herde ist, dass alle Tiere nur einer Kuhfamilie an-gehören. Die Stammkuh Waltraut wurde bereits 1948 geboren. Das heißt: Markus R16 top agrar 4/2001 Götz züchtete schon immer ohne Zu-kauf. Und das mit großem Erfolg. Aus der Waltraut-Linie stammen etliche Besamungsbullen ab, darunter die Top-vererber Sport, Hormoll, Rost, Reporter und Romel. Gutes Grundfutter, vielfältiges Kraftfutter Die 10 000 kg sind nur möglich, wenn auch bei der Fütterung alles stimmt, be-tont Götz. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Grundfutterqualität. Das Grünland wird vier- bis fünfmal ge-schnitten, um konstant hohe Energie-konzentrationen zu erzielen. Beim Silo-mais verwendet der Landwirt grundsätz-lich kolbenbetonte Sorten. Außerdem setzt er eine Vielfalt an Kraftfuttermitteln ein. Die Grundration aus Maissilage, Grassilage und 1 kg Heu wertet er mit 1,5 kg Grünmehlcobs, 1,0 bis 1,2 kg Soja- und 0,5 kg Rapsextrak-tionsschrot auf. Neben der Grundration füttert Götz ab 18 bis 20 kg Milchleistung zwei Leistungskraftfutter: Eine Eigenmi-schung mit 60 % Gerste, 40 % Triticale, sowie ein Milchleistungsfutter 22/3 mit langsam abbaubaren Energieträgern. Frischmelkende Kühe bekommen zu-sätzlich noch geschroteten Körnermais (bis 1,5 kg pro Kuh und Tag) und Melas-seschnitzel (bis 0,5 kg pro Kuh und Tag). Trotz der hohen Leistung hat der Milchprofi Tiergesundheit und Frucht-barkeit der Kühe im Griff. Die Zwi-schenkalbezeit liegt derzeit bei 380 Ta-gen. Bei stoffwechselschwachen Kü-hen setzt er hin und wieder vorbeugend 150 ml Propylenglykol pro Tier und Tag ein, das er wegen der besseren Aufnah-me mit eingeweichten Trockenschnitzeln vermischt. Akute Ketosen kommen je-doch äußerst selten vor. Besonders wichtig bei sehr hohen Leistungen sei jedoch die Klauenpflege, so Götz. Seine Begründung: Je intensi-ver ich füttere, desto schneller wachsen die Klauen der Kühe. Bei 80 % seiner Kühe schneidet er zweimal im Jahr Klau-en, beim Rest der Tiere drei- bis viermal. Enorme Reserven sieht der Züchter beim Kuhkomfort. Denn seine Kühe standen bisher im Anbindestall auf Kurz-ständen mit Gummimatten und Gitter-rosten. Trotz Einstreu mit Sägespänen traten immer wieder Sprunggelenksent-zündungen auf. Außerdem sind die Tie-re mittlerweile so groß, dass die Abmes-sungen der Standplätze nicht mehr aus-reichen. Götz hat deshalb einen Laufstall gebaut, den seine Kühe in Kürze bezie-hen werden. Vom verbesserten Komfort erwartet er eine Stabilisierung des Leis-tungsniveaus, gesündere Kühe und eine Vereinfachung des Managementes. K. Dorsch

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