US-amerikanische Milcherzeuger verlängern die Weideperiode, indem sie ihr Jungvieh im Herbst auf Hafer-Beständen weiden lassen. Die Rinder erreichen dabei vergleichbare Zunahmen, wie in der konventionellen Haltung. Das zeigt ein Versuch des US-Landwirtschaftsministeriums in Wisconsin.
Die Wissenschaftler ließen dazu in zwei aufeinander folgenden Jahren jeweils 80 Holstein-Färsen sechs Stunden pro Tag auf Hafer-Flächen weiden. Dabei untersuchten sie den Einfluss eines frühen (September) oder späten (Oktober) Weidebeginns. Zusätzlich zur Weide erhielten die Rinder im Stall eine Mischration, basierend auf Mais- und Luzerne-Silage, die auch an eine Kontrollgruppe verfüttert wurde.
Der Hafer wird laut dem US-Ministerium üblicherweise Mitte August nach der Ernte von Getreide oder Luzerne ausgesät.
Ergebnisse: Die Hafer-Bestände erreichten Anfang November einen maximalen Ertrag von rund 5190 kg/ha im ersten und 4810 kg je ha im zweiten Jahrgang. Zu Beginn der Versuchsjahre wogen die Färsen 509 kg bzw. 517 kg.
Im ersten Jahr hatte die Hafer-Weide keinen Einfluss auf die täglichen Lebendmasse-Zunahmen (630 g/Tag). Jedoch erreichten die Rinder nach frühzeitigem Austrieb mit 820 g deutlich höher Zunahmen als bei einem Austrieb im Oktober (430 g/Tag).
Im darauffolgenden Jahr erreichten die Weide-Tiere tägliche Zunahmen von nur 570 g, während die Kontrollgruppe 810 g/Tag zulegte.