Thaddäus Ossing separiert die Gülle und exportiert ein Viertel der Nährstoffe. Es rechnet sich – wegen der Nebeneffekte.
Er war es leid: 10 € und mehr bezahlte Thaddäus Ossing aus Borken für jeden m3 Gülle, den er abgeben musste.
Das sollte sich ändern. Deshalb ließ er einen Teil der Gülle von einem Lohnunternehmer separieren. Mit dem Ergebnis war er zufrieden. „Allerdings fallen dann direkt große Mengen an Feststoffen und Dünngülle an. Das erschwert die Logistik und erfordert wieder Lagerkapazität der Feststoffe“, sagt er.
Im April 2014 schaffte er sich eine eigene Separation an. Jetzt separiert er an drei Tagen der Woche. Der TM-Gehalt der Feststoffe liegt zwischen 18 und 20 %. „Der Betreiber einer Biogasanlage holt die Feststoffe hier ab. Ich muss sie nur mit dem Teleskoplader aufladen“, sagt Ossing. Insgesamt ein Viertel der Nährstoffe verlassen den Betrieb.
Ob die Separation und Abgabe der Feststoffe günstiger als die Abgabe von Rohgülle ist, hat der Milcherzeuger noch nicht genau ausgerechnet. Denn die Separation bietet ihm weitere Vorteile: Zum einen spart er Lagerkapazität, vor allem im Winter. Zum anderen stellt er alle drei Wochen den TM-Gehalt des Separiergutes auf 32 % ein und streut mit den Feststoffen die Boxen der Kühe ein. Die Dünngülle nutzt er als hocheffizienten Dünger für das Grünland. „Sie entmischt sich nicht so schnell und ist schnell pflanzenverfügbar“, sagt Ossing.
Derzeit muss der Landwirt noch einen Teil der Dünngülle der 240 Kühe abgeben. Ossing: „Ich hoffe, dass mit der neuen Düngeverordnung auch die Ausnahmegenehmigung mit 230 statt 170 kg organischer Stickstoff pro Hektar wieder gilt.“