Durch den Einsatz von 50 bis 70 % Pressschnitzel- statt Maissilage in Bullenmastrationen lassen sich die Zunahmen steigern und die Ausschlachtung und Klassifizierung der Mastbullen verbessern.
Das ist das Ergebnis eines Fütterungsversuchs der FH Bingen auf dem Hofgut Neumühle. 32 Fleckviehbullen wurden dabei gleichmäßig auf zwei Fütterungsgruppen verteilt. Das mittlere Anfangsgewicht beider Gruppen lag bei 292 kg. Der Versuch dauerte 212 Tage.
Beide Gruppen erhielten eine totale Mischration (TMR) ad libitum. Während die Kontrollgruppe eine auf Maissilage basierte Ration erhielt, wurde in der Gruppe „Pressschnitzel“ die Maissilage zu etwa 90 % durch Pressschnitzelsilage ersetzt. Die Silage hatte einen Trockenmassegehalt (TM) von 35,4 % und lieferte 12 MJ ME pro kg TM, 82 g Rohprotein pro kg TM, 144 g nXP pro kg TM und einen Rohfasergehalt von 180 g/kg TM. Die Mastbullen wurden zweiphasig gefüttert.
In beiden Mastabschnitten gab es keine Unterschiede in Trockenmasse-, Rohprotein- und Energieaufnahme zwischen den Versuchsgruppen. Die Tageszunahmen lagen in der Kontrollgruppe bei 1 752 g. Die mit der Pressschnitzelsilage gefütterten Tiere erreichten 1 792 g.
In puncto Ausschlachtung erzielten die Pressschnitzel-Bullen mit 54,4 % signifikant höhere Werte als die Mais-Bullen mit 53,1 %. Auch die Schlachtkörper der Pressschnitzel-Bullen waren besser. Sie wurden zu 47 % der Fleischigkeitsgruppe U (sehr gut) und zu 53 % der Klasse R (gut) zugeordnet. Die Kontrolltiere wurden zu 13 % der Fleischigkeitsklasse U und zu 87 % der Klasse R zugeordnet.