Am 1. September soll unsere 250 kW-Anlage ans Netz gehen. Da wir für den Kredit ein tilgungsfreies Jahr vereinbart haben, kommt damit direkt Liquidität auf den Betrieb“, hofft Peter Espermüller aus Satrup in Schleswig-Holstein.

Die zusätzliche Einkommensquelle ist für den Landwirt bei den derzeitigen Milchpreisen enorm wichtig. Denn erst im letzten Jahr hat er die Stallerweiterung von 120 auf 200 Kuhplätze abgeschlossen, deshalb drückt der Kapitaldienst.

„Das Aufstocken der Kuhzahl war erforderlich, damit wir endlich einen festen Mitarbeiter einstellen konnten. Und auch für die Biogasanlage wollen wir eine Arbeitskraft einstellen“, erklärt der Betriebsleiter. Allerdings will er sich diesen Mitarbeiter mit zwei weiteren Betrieben teilen, die eine Biogasanlage gleichen Typs bauen. Bereits jetzt kooperieren die drei Betriebe in der Außenwirtschaft. Dazu ist ebenfalls eine Person fest angestellt.

Zusätzliches Einkommen erwirtschaftet die Familie schon mit der Vermietung der beiden Ferienwohnungen, um die sich Frau Christiane kümmert. Allerdings haben sich Espermüllers bewusst gegen eine Ausdehnung der Ferienwohnungen entschieden. „Biogas und Milch ergänzen sich viel besser. Beispielsweise hätten wir kein neues Fahrsilo gebaut, wenn wir nicht in die Biogaserzeugung eingestiegen wären“, erklärt Peter Espermüller.

Der Betriebsleiter plant, zunächst überwiegend Gülle in der Biogasanlage einzusetzen, etwa 4 000 bis 6 000 m3 pro Jahr. Hinzukommen sollen noch etwa 30 ha Mais sowie Mist und eventuell der vierte Schnitt Grassilage.

Sollten die Milchpreise allerdings länger im Keller bleiben, könnte Espermüller den Maisanteil noch erhöhen: „Zunächst wollen wir 100 ha Futterfläche für die Kühe nutzen. Wenn die Verwertung in der Biogasanlage aber deutlich besser ist, können wir auch noch mehr Mais vergären und somit die Gasausbeute erhöhen.“