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das Aktuelle Interview - Wird China sich künftig selbst mit Milch versorgen?

Lesezeit: 2 Minuten

Herr Hofsommer, Sie betreuen das Kooperationsprojekt zur Weiterent-wicklung der Rinderzucht in China. Worum geht es dabei genau?


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Hofsommer: In insgesamt zehn chinesischen Milchviehbetrieben versuchen wir, Haltungssysteme, Fütterung, Rinderzucht und Herdenmanagement zu verbessern. Dafür stellen wir deutsche Experten zur Verfügung, die die Mitarbeiter vor Ort schulen. Damit wollen wir die Gesundheit und Leistung der Tiere steigern und erreichen, dass die Betriebe ressourceneffizienter wirtschaften. Ziel ist auch, den Handel zwischen deutschen und chinesischen Unternehmen zu stärken. Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert das Projekt.


Wie leistungsstark sind die chinesischen Milchviehbetriebe?


Hofsommer: Die am Projekt beteiligten Betriebe halten zwischen 80 und 2 000 Kühe und beschäftigen zwischen 26 und 165 Mitarbeiter. Die Milchleistung schwankt zwischen 2 800 und 11 900 kg pro Kuh und Jahr. Die Arbeitsproduktivität ist im Schnitt nur halb so hoch wie in Deutschland, da Arbeitskräfte vergleichsweise günstig sind und noch nicht alles in den Betrieben technisiert ist.


Die Mehrzahl der Milchkühe außerhalb unserer Demonstrationsbetriebe steht in kleinbäuerlichen Strukturen mit Leistungen von unter 5 000 kg Milch pro Kuh und Jahr. Grundsätzlich fördert die chinesische Regierung größere Betriebe stärker als Familienbetriebe. Diese können die für die Lebensmittelsicherheit notwendigen Produktionsstandards schneller umsetzen. Die Bevölkerung erwartet von der Regierung sichere Lebensmittel.


Gleichzeitig will die Regierung die Selbstversorgung im Land sicherstellen. Verfügt China über ausreichend Ressourcen, um das Ziel zu erreichen?


Hofsommer: Land ist trotz der Größe Chinas ein knapper Faktor. Nur etwa 17 % der Fläche können für den Ackerbau genutzt werden. Auf rund 20 % dieser Fläche ist der Pflanzenbau durch hohe Nährstoffeinträge in der Vergangenheit beeinträchtigt. Die Erzeugung von Futtermitteln konkurriert direkt mit der menschlichen Ernährung. Deswegen importieren die chinesischen Betriebe Grundfutter wie z. B. Luzerneheu aus Übersee. Es gibt sogar landlose Milchviehbetriebe mit hochmodernen Laufställen, die ihr Futter ausschließlich über größere Distanzen beziehen. Sie beweisen zwar, dass „flächenlose“ Milchproduktion möglich ist, haben jedoch erhebliches ökonomisches und ökologisches Verbesserungspotenzial. Die Politik hat dies nach den Lebensmittelskandalen erkannt und schafft zunehmend Gesetze, die Standards in Tierhaltung, Produktqualität und Umweltschutz regeln.


Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt erst bei ca. 25 kg Milch pro Jahr, die Nachfrage nach Milchprodukten und der Anspruch an die Lebensmittelsicherheit steigen. Um beides bedienen zu können, muss noch einiges geschehen.


Sebastian Hofsommer, Projekt-manager bei der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tierzüchter.

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