Den französischen Milchbranchenverband „Centre National Interprofessionnel de l’Economie Laitière“ (CNIEL) haben Milchbauern und -verarbeiter 1973 etabliert. Landwirte, Genossenschaften und Privatmolkereien versuchen seitdem auf einen Nenner zu kommen. Handlungsfelder sind z.B. Branchenkommunikation, Absatzförderung oder Markterkundung. Dafür sammelt das CNIEL jährlich 1,22 € je Tonne Rohmilch von den Milchbauern und 0,44 € je Tonne Rohmilch von den Molkereien. Jährlich stehen so rund 40 Mio. € zur Verfügung. Zudem sichern sich die Franzosen 5 Mio. € pro Jahr zur Absatzförderung.
Das CNIEL mit rund 90 Mitarbeitern ist ein Schwergewicht in der europäischen Milchbranche. Es ist aber nicht leicht zu lenken: 2015 trat der Präsident (Thierry Roquefeuil, Präsident des Milchbauernverbandes) vorübergehend zurück. Der Grund: Die Molkereien seien trotz der schlechteren wirtschaftlichen Lage der Landwirte tatenlos geblieben. Die Situation hat sich offensichtlich wieder beruhigt, er ist wieder im Amt. Aktuell läuft eine weitere Debatte: Es gibt Überlegungen, den Lebensmittelhandel im CNIEL zu integrieren.Ludwig Börger, DBV-Milchreferent