Durch das Gesundheitsmonitoring kann Ingrid Dieckmann die Daten ihres Betriebes objektiver bewerten.
Ingrid Dieckmann war eine der ersten, die beim Gesundheitsprojekt „GKuh“ mitgemacht haben, und sie ist auch beim Folgeprojekt „GKUHplus“ weiter dabei. Sie melkt in Melle zusammen mit ihrer Familie 70 Kühe.
Schon vor dem Projekt hat sie viele Daten erfasst. Aber es war doch eher eine Zettelwirtschaft mit vielen verschiedenen Listen. „Seitdem wir beim Gesundheitsmonitoring mitmachen und das Herdenmanagementprogramm netrind nutzen, ist alles viel übersichtlicher“, sagt sie. „Das Schöne dabei ist, dass man die Arbeit, die man in die Sammlung von Daten steckt, später in Form einer Gesundheitsakte wiederbekommt“, erklärt die Landwirtin.
Sie kennt dieses Prinzip aus der Haltung ihrer 140 Sauen in Form der Sauenkarte und nutzt dies dort auch schon lange. Im Milchviehbereich war es so bisher noch nicht etabliert. Jetzt fließen alle tierärztlichen Diagnosen, die eigenen Beobachtungen zur Tiergesundheit sowie Ergebnisse aus der Fruchtbarkeitsuntersuchung in das Monitoring ein.
Die Daten aus der Milchkontrolle sind routinemäßig in netrind verfügbar. Dieckmann versucht dazu auch alle Diagnosen der letzten vier Wochen einzugeben. Denn die GKuh-Betriebe erhalten zu den monatlichen Milchkontrollergebnissen spezielle Aktionslisten mit Gesundheitsdaten und sollen die aktuellen Diagnosen enthalten.
Einfach per Smartphone:
„Mache ich das zeitnah, dann sind es alle vier Wochen nur etwa 45 Minuten Zeitaufwand“, erzählt die Landwirtin. Die Daten aus dem Stall gebe ich direkt per Smartphone ein. „Mit der Zeit lernt man die Diagnosen aus dem Diagnoseschlüssel auswendig, dann geht es schnell“, sagt Dieckmann. Quartalsweise bekommen die Dieckmanns eine Auswertung ihrer Daten zugeschickt. Der Vergleich zu den anderen Projektmitgliedsbetrieben ist immer mit dabei. „So sieht man, wo der eigene Betrieb steht“, sagt Dieckmann.Man dürfe dies jedoch nicht überbewerten, denn jeder Betrieb gibt seine Diagnosen mal mehr und mal weniger genau ein. Beim Vergleich müsse man das im Hinterkopf behalten. Sie habe z. B. vermehrt Diagnosen des Bewegungsapparates in den Quartalen, in denen der Klauenpfleger da war. Dann kämen auch geringgradige Erkrankungen zutage, die sich noch gar nicht in einer Lahmheit gezeigt haben.
Praktisch findet Dieckmann, dass sie die Kuh mit ihren Krankheiten durch das Monitoring objektiver beurteilen kann. „Müssen wir entscheiden, ob eine Kuh gemerzt wird, finden alle plötzlich Gründe, warum gerade diese Kuh im Bestand bleiben soll“, merkt Dieckmann an. Ein Blick auf die Zahlen helfe, den Familienfrieden zu bewahren.