Wer in Österreich wachsen will, muss sich von traditionellen Denkmustern verabschieden.
Vorrats-TMR: Mehr Milch, weniger Arbeit
Als Erich Oberndorfer nach seiner Ausbildung im Jahr 2000 in den elterlichen Betrieb eingestiegen ist, stand sofort fest: Jetzt wird gebaut!
Gesagt, getan. Die Familie hat sich für einen Boxenlaufstall mit Spaltenboden und mittigem Futtertisch entschieden. In der einen Stallhälfte gibt es 50 Liegeboxen sowie 14 Liegeboxen im Außenlaufhof und einen Melkstand für die Kühe. Auf der anderen Seite sind die etwa 55 Jungrinder untergebracht. Da die Familie im gleichen Atemzug auch die Herde um etwa 20 Kühe aufgestockt hat, wollte sie an anderer Stelle Arbeitszeit einsparen. Dazu hat sie das Fütterungskonzept komplett umgestellt.
Zusammen mit anderen Landwirten hat die Familie in einen Futtermischwagen investiert. Alle zwei bis drei Monate fertigen sie eine Vorrats-TMR an. Dazu mischen sie die Komponenten der Kuhration bestehend aus Mais, Gras, Luzerne, Biertreber, CCM, Melasse sowie das Ausgleichsfutter und silieren die Ration wieder ein. Ausgelegt ist sie für ca. 30 kg Milch, dazu gibt es dann noch maximal 4 kg Kraftfutter über den Transponder.
Vater Gerhard und Sohn Erich sind von dem Konzept überzeugt. Insbesondere die konstante Futterqualität und somit bessere Futteraufnahme sowie die höhere Milchleistung gefallen ihnen. Zudem gebe es keine Probleme mehr mit Nacherwärmungen, da die Silos nur alle paar Monate geöffnet und dann direkt wieder geschlossen würden. Und: „Das Verteilen der Ration mit dem Silokamm ist ganz einfach und kann jeder Laie machen“, sagt Erich Oberndorfer. Das kommt ihm zugute, da er noch eine Firma zum Bau von Fahrsilos führt und jährlich rund 40 Anlagen baut.
Um noch flexibler zu sein, will Oberndorfer den Melkstand ausbauen und einen Melkroboter installieren.