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„Einstieg nur mit gutem Abitur“

Lesezeit: 3 Minuten

Jährlich gibt es ca. 6 000 Bewerbungen für einen Studienplatz in Tiermedizin in Deutschland – dem stehen ca. 1 000 Plätze gegenüber. Die Zahl der Studienplätze ist festgelegt und kann – ohne die Relation der Lehrenden und Studenten negativ zu beeinflussen – nicht geändert werden. Um diese Plätze zu vergeben, brauchen wir ein Auswahlsystem. Dies erfolgt bundesweit über die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (früher ZVS, neu Hochschulstart.de) nach folgenden komplett unabhängigen Vergabequoten:


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Die Abiturbesten erhalten 20 % der Plätze (Noten 1,1 bis 1,5, je nach Bundesland);


20 % der Plätze werden über die Wartezeit vergeben, aktuell liegt sie bei 10 bis 12 Semester;


60 % werden nach dem Auswahlverfahren der jeweiligen Hochschule vergeben. Neben der Abiturnote, die einen maßgeblichen Einfluss behalten muss (also > 50%), können Einzelnoten, Auswahlgespräche oder eine Berufsausbildung mit berücksichtigt werden.


In Gießen werden 54 % der Plätze nach der Abiturnote in Kom­bination mit gewichteten Einzelnoten (Biologie, Chemie und Physik) vergeben. 6 % werden nach der Abiturnote in Kombination mit einer Berufsausbildung vergeben. Dabei werden zwölf Berufe berücksichtigt, u. a. Landwirt, Metzger, Hufschmied, Tierpfleger oder Tiermedizinischer Fachangestellter.


Immer wieder wird gefordert, vermehrt Interessenten der Großtierpraxis zum Studium zuzulassen. Im gleichen Atemzug wird eine Männerquote verlangt, da zurzeit mehr als 80 % aller Tiermedizinstudenten weiblich sind.


Beides ist nicht möglich. Eine Zulassung nach einem Kriterium „späterer Berufswunsch“ ist absurd, und dass es keine Männerquote geben kann, versteht sich von selbst. Außerdem hat eine Umfrage der Uni Berlin bei allen Tiermedizinstudenten in Deutschland gezeigt, dass der Nachwuchsmangel nicht auf vermeintlich offensichtliche Faktoren wie Abiturnoten und Feminisierung zurückgeführt werden kann, da auch Studentinnen großes Interesse an der Nutztierpraxis haben. Die Wahl des Tätigkeitsfeldes wird vornehmlich durch die Herkunft (ländliche Gegend versus Stadt) bestimmt. Dass ein Mangel an Tierärzten somit „hausgemacht“ sei, kann aus Sicht der Hochschulen sicher verneint werden. Es verlassen jährlich ca. 1 000 hervorragend ausgebildete Tierärzte die Hochschulen. Die Abbruchquote liegt bei weniger als 5 %, und auch ein Studium innerhalb der Regelstudienzeit ist mit mehr als 90 % um ein Vielfaches höher als in jedem anderen Studiengang.


Wir haben es mit hochmotivierten jungen Leuten zu tun. Mit anderen Worten, wenn Lohn, Arbeitszeit, Praxisteam, Familie, Weiterbildungsmöglichkeit und viel mehr stimmen, werden die Tier­mediziner auch offene Jobs zum Beispiel in der Nutztierpraxis annehmen.


Was kann somit Interessenten für ein Tiermedizinstudium geraten werden, um einen Studienplatz zu bekommen? Gute Abiturnoten, vor allem in naturwissenschaftlichen Fächern, sind und bleiben der Einstieg in den Wunschberuf.

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