Ein neues Endoskop mit Kamera und LED-Lampen soll die Diagnostik im Körperinneren vereinfachen. Präsentiert wird das neue Hilfsmittel für Landwirte und Tierärzte erstmals auf der EuroTier. top agrar hat es sich vorab im Praxis-Einsatz angesehen.
Die Untersuchung von Körperöffnungen wie Rachen, Schlund oder Scheide ist meist mühselig. Die Arbeit mit Spekulum und Taschenlampe ist nicht ganz einfach und bietet außerdem einen schlechten Überblick im Körper-inneren.
Deshalb präsentiert die Firma iVet jetzt das neue Endoskop „iVet-scope“, das mit Kamera und LED-Lampen ausgestattet ist. Das soll einen besseren Blick in verschiedene Körperöffnungen geben. Die Diagnostik von Krankheiten sei dadurch leichter.
Durchblick dank LED:
Das Endoskop besteht aus einem 40 cm langen Edelstahlrohr mit einem Durchmesser von 2,8 cm. Ein Kunststoffgriff am Rohr sorgt für einen sicheren Halt. Vorne im Rohr befindet sich eine Full HD Mikrokamera. Zur Ausleuchtung der inneren Organe ist diese mit acht LED-Lampen umgeben. Kamera und LEDs haben zusammen nur einen Durchmesser von acht Millimeter und sind wasserdicht.Die Videokamera überträgt live auf einen 3,5 Zoll-LCD-Bildschirm, der am hinteren Ende des Rohres befestigt ist. So kann live verfolgt werden, was vorne aufgenommen wird. Mit einer SD-Karte lassen sich Bilder oder Filmsequenzen speichern. Diese können zum Beispiel für die Dokumentation, Ausbildung oder Forschung genutzt werden. Der Bildschirm liefert auch die nötige Energie für Kamera und LEDs. Die Akkulaufzeit beträgt etwa vier Stunden.
Durch zwei Arbeitskanäle im Rohr (6 und 10 mm Durchmesser) lassen sich Tupfer, Pipetten und ähnliche medizinische Geräte verwenden, während die Kamera filmt.
Proben schneller ziehen.
Für den Einsatz des Endoskopes bieten sich viele Möglichkeiten, sagt Dr. Wolfgang Hasseler, Geschäftsführer von iVet und praktizierender Tierarzt. Beispielsweise könne es für die Pueperalkontrolle verwendet werden. So ließen sich Geburtsverletzungen feststellen, der Abgang der Nachgeburt kontrollieren oder Zyklusstand und mögliche Störungen identifizieren. „Hier ersetzt das Endoskop die umständliche Arbeit mit dem Röhrenspekulum“, erklärt Dr. Hasseler. Das Endoskop biete mit der automatischen Ausleuchtung und der Videokamera einen besseren Einblick im Vergleich zum Spekulum.Die beiden Arbeitskanäle sollen Tierärzte bei der Probenahme unterstützen. Dabei bestehe der wesentliche Vorteil darin, dass immer zu sehen sei, wo man sich gerade mit dem Werkzeug befinde. So könnten beispielsweise Abstriche von Scheide und Gebärmutter wesentlich leichter genommen und so die Diagnose von Gebärmutterentzündungen vereinfacht werden.
Bei Kälbern soll das Endoskop die Untersuchung und Diagnostik von Atemwegserkrankungen vereinfachen. Weil mit der Kamera ständige Kontrolle über die Arbeitsgeräte möglich sei, könnten beispielsweise Spülproben aus den tiefen Bronchien leichter und schneller genommen werden. Damit lasse sich ein Erreger genauer identifizieren. Das ermögliche die gezielte Behandlung von Krankheiten.
Das „iVet-scope“ ist über QuIdee und veticon erhältlich. Der Preis liegt bei rund 1 800 €.-rei-
