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Entlasten Sie die Leber der Kühe!

Lesezeit: 7 Minuten

Durch Homöopathie lassen sich Stoffwechselerkrankungen heilen und vorbeugen. Doch worauf ist zu achten? Und welche Mittel wirken?


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Dreh- und Angelpunkt in der Gesundheit unserer Kühe ist der Stoffwechsel: Läuft er rund, sind die Tiere unauffällig. Sind ein oder mehrere Organe überlastet, kann sich das in verschiedenen Symptomen äußern. Oft ziehen Stoffwechselstörungen eine Kette diverser Erkrankungen nach sich, die nicht nur Leistung kosten, sondern oft auch den Einsatz von Antibiotika notwendig machen.


Homöopathie als alternative Behandlungsmethode kann helfen, Stoffwechselstörungen und andere Erkrankungen zu heilen, sowohl im chronischen als auch im akuten Fall.


Weil die Mittel meist aus pflanzlichen Extrakten oder Mineralstoffen bestehen, gibt es keine Wartezeit. Außerdem sind sie im Vergleich zu anderen Medikamenten günstiger.


Damit die homöopathischen Mittel auch halten, was sie versprechen, muss man die Symptome erst einmal richtig erkennen. Nach dem sogenannten „Arzneimittelbild“ muss man dann das richtige Mittel aussuchen.


Wie kann man also erkennen, ob der Herde ein Stoffwechselproblem vorliegt und welche Mittel man wofür einsetzen muss?


Leber oft stark belastet!

Grundsätzlich sind alle Organe am Funktionieren des Stoffwechsels beteiligt. Dennoch muss man herausfinden, von welchem Organ die eigentliche Störung ausgeht.


In der Praxis trifft es die Leber am häufigsten. Sie ist das zentrale Stoffwechselorgan des Wiederkäuers. Sie baut Stoffe um, speichert sie und entgiftet zudem das Blut.


Durch Fütterungsfehler kann man die Funktion der Leber stark schädigen: Strukturarme Rationen und zu viel Kraftfutter führen zu einer Pansenacidose. Mangelnde Futteraufnahme nach oder auch schon vor der Kalbung führt zum Abbau übermäßigen Körperfettes und schließlich zu einer Ketose. Die daraus entstehenden Stoffwechselprodukte belasten die Leber, was eine Reihe von Erkrankungen, wie z. B. Klauenrehe, chronisch hohe Zellzahlen und Fruchtbarkeitsstörungen nach sich ziehen kann.


Aber auch Labmagenverlagerungen sind eine Folge von Ketose und Acidose. Darüber hinaus können hohe Mengen Antibiotika die Leber stark belasten.


Ein wichtiges Mittel für die Regeneration der Leberzellen ist Flor de Piedra in der Potenz C 30. Weil die Symptome, bei denen man Flor de Piedra einsetzen muss, leicht zu erkennen sind, ist es für „Homöopathie-Einsteiger“ gut geeignet:


Eine Kuh, die Flor de Piedra braucht, zeigt sich bei allem, was sie tut, stark verlangsamt. Sie säuft und frisst sehr langsam, ebenso ist es beim Widerkauen. Auch schießt die Milch deutlich verzögert ein und entsprechend lange ist die Melkzeit.


Da dieses Verhalten oft nach der Kalbung auftreten kann und die Gefahr von Labmagenverlagerungen bei diesen Symptomen groß ist, sollte Flor de Piedra hier unbedingt eingesetzt werden.


Tipp: Da man es eher im akuten Fall einsetzt, kann es zweimal täglich über zwei bis drei Tage wiederholt werden.


Im Kasten finden Sie Dosierungsanweisungen, die für jedes der aufgeführten Mittel gelten.


Niere mischt mit:

Die bei Ketose und Acidose entstehenden Stoffwechselprodukte belasten neben der Leber auch die Niere. Denn sie scheidet diese Stoffe über den Urin und auch über die Haut aus. Die Haut wird oft als dritte Niere bezeichnet, denn die Haut reagiert am schnellsten auf einen schwachen Nierenstoffwechsel.


Ob man ein homöopathisches Nierenmittel benötigt, erkennt man deswegen am einfachsten an Veränderungen der Haut der Kuh:


Das Tier zeigt trockene Hautschuppen („die Kuh hat ein staubiges Fell“), ein insgesamt trockenes und schlaffes Hautbild. Zur Behandlung des Nierenstoffwechsels bieten sich folgende Mittel an:


  • Natrium chloratum C 30: Dieses Mittel kann zur Unterstützung des Salzhaushaltes und zur Stärkung der Nieren eingesetzt werden. Natrium ist nämlich für den Flüssigkeitshaushalt des Tieres und der Haut zuständig.
  • Berberis C 30 hingegen „reinigt“ die Nieren. Man setzt es ein, wenn man im Urin der Kühe feste, ungelöste Bestandteile findet.


Außerdem gehören angeschwollene Gelenke oder ein steifer Gang zum Arzneimittelbild von Berberis. Eine überlastete Niere lagert die Giftstoffe nämlich in den Gelenken ab.


Tipp: Weil oft der ganze Bestand davon betroffen ist und es ein schleichendes chronisches Geschehen ist, wird es aus diesem Grund zwei bis drei Tage für die ganze Herde gegeben.


Behandlungen des Bestandes sollten jedoch keinesfalls ohne die vorherige Beurteilung der Herde durch einen erfahrenen Homöopathen erfolgen.


  • Colichum C 30: Colichum ist eigentlich eine Giftpflanze, die Kühe auf der Weide instinktiv meiden. Als homöopathisches Mittel jedoch wird es bei Appetitlosigkeit, erhöhtem Harnabsatz sowie Ödemen und Gelenkschwellungen eingesetzt. Da es auch eine Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt hat, wird es ebenso bei starken Blähungen im Bauch mit gallertartigem Durchfall eingesetzt. Die besten Leber- und Nierenmittel nützen nichts, wenn die Mineralstoffe im Körper nicht ausgeglichen sind.


Mineralstoffe ausgeglichen?

Ein unausgewogener Mineralstoffwechsel und eine ungenügende Ausnutzung der Spurenelemente aus dem Futter werden oft durch sehr hohe Milchleistungen ausgelöst. Auch nicht ausreichend verwertbare Mineralienbestandteile im Futter können die Ursache sein.


Häufig kann man die Mängel jedoch nicht allein mit der Fütterung von Mineralien und Spurenelemente beheben. Zusätzlich muss man den Körper für die Aufnahme der Stoffe stimulieren.


Häufig haben Milchkühe Probleme mit dem Kalzium- und Phosphorstoffwechsel. Statt aus dem Futter decken sie den erhöhten Kalziumbedarf während der Laktation aus den Knochen. Instabile Fersengelenke und schleichende Osteomalazie (Knochenerweichung) sind die Folge.


Da der Kalziumstoffwechsel ohne Phosphor aber nicht funktioniert, muss man auf zwei Mittel zurückgreifen: Phosphorus C 30 und Calcium carbonicum C 30.


Phosphorus C 30 setzt man bei Symptomen des Phosphormangels ein. Typisch hierfür ist ein langes Knien auf den Vordergliedmaßen. Oft sind große und sehr leistungsstarke Tiere davon betroffen. Auch ein Überkreuzen der Vorderbeine und eine kuhhessige Stellung der Hintergliedmaßen (hacken-eng) sind typisch. Dieser Mangel kann einen größeren Teil der Kuhherde betreffen.


Calcium carbonicum C 30: Ähnlich wie bei einem Phosphormangel fällt der Kalziummangel durch die Instabilität der Hintergliedmaße auf. Dieses homöopathische Mittel ist auf den Betrieben unverzichtbar. Es kann sowohl bei Kühen zur Unterstützung der Milchgabe als auch bei Kälbern zur Unterstützung des Wachstums eingesetzt werden.


Die Kuh benötigt Phosphor aber auch, um nach der Kalbung Kalzium aus den Knochen zu mobilisieren. Kann sie die Elemente aber nicht ausreichend mobilisieren, kommt es zum Festliegen. Als Milchfieber-Prophylaxe hat es sich deswegen bewährt, Calcium phosphoricum C 30, Calcium carbonicum C 30 sowie Magnesium phosphoricum C 30 in Kombination zu geben.


Magnesium phosphoricum unterstützt den Stoffwechsel der Muskulatur für die verstärkte Herztätigkeit vor der Kalbung. Man löst die Mittel zusammen in Wasser auf und sprüht sie dem Tier einmal täglich fünf Tage lang aufs Maul oder in die Scheide.


Spurenelemente:

Auch ein ausgeglichener Spurenelementstoffwechsel ist essentiell für eine gesunde Kuh. So ist Zink z. B. für die Steuerung vieler Enzyme mitverantwortlich und ein unverzichtbares Element für die köpereigene Abwehr.


Zincum metallicum C 30 sollte man anwenden, wenn Wunden vermehrt schlecht heilen. Aber auch für Kühe mit dünnem Fellkleid ist dieses Mittel richtig.


Cuprum metallicum C 30 setzt man bei Kupfermangelsymptomen ein. Sie äußern sich durch eine Kupferbrille (fehlendes Fell rund um die Augen).


Bei Kupfermangel können Störungen im Wachstum und auch in der Fruchtbarkeit vorkommen. Da Kupfer ein wichtiges Element bei der Entstehung von Hämoglobin ist, kann ein Mangel zu Blutarmut führen.


Um einen Kupfermangel sicher festzustellen, benötigt man eine Gewebeprobe aus der Leber, da sie das Kupfer dort speichert. Eine Feststellung über die Blutprobe ist nicht ausreichend.

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