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Milchleistung

Fleckvieh: Milchleistung wie vom anderen Stern

Die 11 000 kg-Marke bei Fleckvieh knacken bundesweit nur ganz wenige ­Betriebe. top agrar hat fünf von ihnen besucht und ihre Strategien analysiert.

Lesezeit: 13 Minuten

Technischer Schnickschnack – Fehlanzeige. Berater und Tierarzt – seltene Gäste. Ein bis ins Detail ausgefeiltes Herdenmanagement – wofür?

Wenn Sie glauben, dass sich mit dieser Betriebsphilosophie maximal durchschnittliche Milchleistungen erzielen lassen, sind Sie auf dem Holzweg. Denn genau so sind über 11 000 kg Milch Herdenschnitt bei Fleckvieh möglich! Nur zum Vergleich: In Bayern liegt die durchschnittliche Fleckviehleistung (MLP) mit 7 280 kg rund 4 000 kg darunter!

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Aufgespürt haben wir diese Philosophie auf fünf Spitzenbetrieben:

  • Eheleute Erna und Robert Eckert, Prebitz: 11 011 kg.
  • Berthold (Vater) und Thomas (Sohn) Wegmann, Pullenreuth: 11 224 kg.
  • Willi (Vater) und Dieter (Sohn) Bürger, Bad Windsheim: 11 250 kg.
  • Johann Eberl, Sauerlach: 11 167 kg.
  • Georg (Vater) und Andreas (Sohn) Kraus, Gessertshausen: 11 275 kg.

In den Schoß gefallen ist den Fleckvieh-Haltern die hohe Herdenleistung aber nicht. Doch sie haben eine Eigenschaft, mit der sie die magische Leistungsgrenze knacken: Sie haben den „Kuh-Blick“.

Der „Kuh-Blick“:

Ein Auge ist immer auf ihre Kühe gerichtet – egal bei welcher Arbeit: Beim Futterranschieben führen sie Brunstkontrolle durch, beim Säubern der Liegeboxen prüfen sie den Kot und somit die Ration, beim Treiben in den Wartehof checken sie die Klauengesundheit, beim Melken bewerten sie die Körperkondition und so weiter und so fort.

Starre Arbeitsprotokolle sind so überflüssig. Die Milch-Profis haben alle Kontrollen verinnerlicht. Und sie nutzen die Ergebnisse. Wenn etwas nicht stimmt, suchen sie nach Lösungen – nicht nach Ausreden. Dabei setzen sie klare Prioritäten: Die Arbeit im Stall geht vor. Und wenn gerade Ernte ist, wird halt beim Lohnunternehmer ein Fahrer mehr bestellt und sich zuerst um die Kuh gekümmert.

„Gummiböden regen zum Fressen an“

Ich muss mich selbst im Kuhstall wohlfühlen und gerne darin arbeiten. Nur dann geht es auch den Kühen gut und sie bringen ihre Leistung“, sagt Bürger. Deutlicher lässt sich wohl kaum formulieren, was in puncto Stallbau wichtig ist: Höchstmöglicher Kuhkomfort durch viel Licht, Luft und Platz.

Alle Betriebsleiter haben Außenklima-Laufställe. Zum Teil haben sie diese „auf einen Schlag“ gebaut, zum Teil durch Erweiterungen und Anbauten.

Plusgrade im Winter:

Die Traufseiten lassen sich meist mit Curtains schließen, ein Lichtfirst sorgt für Helligkeit. Bürger, Wegmann, Kraus und Eckert haben das Dach isoliert. „Im Sommer heizt sich der Stall so nicht auf und im Winter bleiben die Temperaturen fast immer über 0 ?C, sofern die Curtains geschlossen sind“, sagt Bürger. Um den Hitzestress im Sommer zu reduzieren, hat Eberl Wassersprinkler im Laufgang und Wartehof installiert.

Wegmann bettet seine Kühe in Hochboxen mit Gummimatte. Die anderen Milch-Profis haben Tiefboxen, die sie mit Sägemehl, Stroh oder einem Kalk-Stroh-Gemisch einstreuen.

Drei Betriebe setzen auf planbefestigte Laufgänge mit Schieber-Entmistung oder Entmistung mit dem Hoftrac, Wegmann und Kraus haben sich für Spaltenböden entschieden. Die Fressgänge sind zum Teil bis zu 4,50 m breit. Nur Eckert hat im 20 Jahre alten Laufstall mit 2,50 m schmalen Lauf- und 3,30 m engen Fressgängen zu kämpfen. „Das ist absolut nicht mehr zeitgemäß. Heute würde ich mindestens 1 m breiter bauen“, sagt er.

Die Betriebe Bürger, Eberl und Kraus haben Gummimatten auf dem Fressgang verlegt. Für Kraus ein entscheidender Baustein für hohe Milchleistungen: „Die Kühe gehen häufiger zum Futtertisch und bleiben dort länger stehen. Vor allem bei den Erstkalbinnen hat uns das einen enormen Leistungsschub gebracht.“

Auf keinem der Betriebe kommen die Laktierenden auf die Weide. Eberl schickt die Trockensteher für etwa drei Wochen ins Freie. Bei Kraus können die Kühe das ganze Jahr über in einen Außenlaufhof gehen.j

„Die Leistung steht und fällt mit der Grassilage“

So unterschiedlich ihre Fütterungskonzepte auch sind, in einem Punkt sind sich die Betriebsleiter einig: Nur mit bestem Grundfutter lässt sich eine hohe Grobfutterleistung und somit die Basis für hohe Milchleistungen erzielen. In der Spitze stammen über 5 000 kg Milch allein aus der Gras- und Maissilage.

Das gelingt nur mit allerbesten Qualitäten. Für Eberl hat die Grassilage dabei höchste Priorität: „Mit deren Qualität steht und fällt die Milchleistung!“ Der Milcherzeuger schneidet das Grünland fünfmal im Jahr. Er setzt dabei auf eine Mischung aus Weidel- und Kleegras, Dauergrünland und Wiesenschwingel. „Das Weidelgras und der Wiesenschwingel bringen den Ertrag, das Dauergrünland durch die Kräuter die Schmackhaftigkeit“, sagt Eberl. So erreicht er eine Energiekonzentration von ca. 6,9 MJ NEL/kg.

Futter vertrocknet.

Das gelingt allerdings nicht allen. So liegen Eckert und Bürger in Regionen, die stark unter Frühsommer-Trockenheit leiden. „Ein Aufwuchs vertrocknet jedes Jahr“, sagt Eckert. Und die anderen leiden oft unter den Folgen. So muss er derzeit eine Silage füttern, die mit 5,9 MJ NEL und 13,8 % Rohprotein arm an Nährstoffen, aber mit 53 % Trockensubstanz viel zu trocken ist.

Bürger hat den Grasanteil in der Ration aufgrund der Probleme mit der Trockenheit auf 15 % gesenkt. Um durch den geringen Vorschub keine Probleme mit Nacherwärmung zu bekommen, packt er die Silage in Rundballen. „Die sind zwar teurer als ein Fahrsilo, aber die Futterqualität geht vor“, sagt er. Eckert und Bürger füttern beide Mais-betonte Rationen.

Auch bei Wegmann ist Maissilage ein wichtiger Rationsbestandteil. Für ihn hängt die Qualität der Maissilage sehr stark von der Sortenwahl ab. Er setzt auf energiereiche und leicht verdauliche Typen und strebt Rohfaser-Werte unter 20 %, Rohstärke-Werte über 30 % und ELOS-Werte (enzymlösliche organische Substanz) über 670 an.

Wegmann fährt als einziger der fünf Betriebe eine Voll-TMR, die anderen Betriebsleiter füttern eine aufgewertete Mischration und füttern leistungsbezogen Kraftfutter über eine Abrufstation. Alle füttern nur eine Ration an die Laktierenden, sprich eine Leistungsgruppe.

Eine Voll-TMR:

Die Rationsberechnung bei Wegmann übernimmt Tochter Julia, die Beraterin beim LKV ist. Sie hat die Voll-TMR aus 50 % Gras-, 50 % Maissilage und Kraftfutter auf 32/34 kg Milch ausgelegt. Die Energiedichte beträgt 7,0 MJ NEL/kg, der Rohproteingehalt 16,5 %, der nXP-Gehalt 16,5 % und der Stärke- und Zuckergehalt 23,4 %. Sie kontrolliert die Ration anhand der Ergebnisse der Milchleistungsprüfung, der Schüttelbox und des Kotes der Kühe.

Die übrigen Betriebsleiter berechnen und kontrollieren die Ration selbst. Nur Eberl plant dabei verstärkt Zusatzfutter ein. Derzeit gönnt er den Kühen zusätzlich noch geschütztes Fett. „Eigentlich wollte ich nur die Frischmelker beim Ausgleich des Energiedefizits unterstützen. Doch jetzt füttere ich das Fett allen Tieren und der Melkschnitt ist von 35 auf 39 kg pro Kuh und Tag gestiegen – der absolute Wahnsinn“, sagt der Milch­erzeuger. Ansonsten setzt nur Kraus noch Lebendhefen als Zusatzfutter ein.

Die Landwirte legen die Ration einmal täglich frisch mit einem Mischwagen bzw. Selbstfahrer vor. Eckert stellt das Futter mit dem Blockschneider auf den Futtertisch und verteilt es per Hand.

Um Futteraufnahmen von zum Teil 22 bis 24 kg TM pro Kuh und Tag zu erreichen, schieben alle Milcherzeuger das Futter mehrmals täglich nach, per Hoftrac oder Hand. Eberl hat diese Arbeit automatisiert: „Dadurch ist die Herdenleistung um 600 kg gestiegen, da die Jungkühe mehr fressen.“

Ausmelken: Gesunde Euter und mehr Milch

Nur gesunde Kühe können Höchstleistungen bringen. Deshalb legen alle Betriebsleiter ein besonderes Augenmerk auf den Gesundheitsstatus ihrer Herde.

Zunächst einmal müssen die Kühe gut zu Fuß sein. Denn nur so sind sie vital und steuern den Futtertisch oft genug an. Deshalb schneiden alle Betriebsleiter mindestens zweimal im Jahr alle Klauen. Da sich der natürliche Abrieb durch die Gummimatten verringert hat, will Eberl zukünftig dreimal im Jahr schneiden.

Weiteres wichtiges Kriterium ist die Eutergesundheit. Die Zellgehalte zwischen 74 000 und 150 000 Zellen/ml zeigen, dass die Milch-Profis diese im Griff haben. Neben der Bullenwahl begründen sie das mit der Melkroutine. „Ich lasse mich beim Melken nicht verrückt machen und von abstrusen Durchsatzzahlen anstecken. Ich melke in Ruhe – auch wenn es länger dauert“, sagt Eberl.

Kraus sieht das ähnlich. Entweder ist er oder sein Sohn beim Melken dabei. „Wir achten vor allem auf das Ausmelken. Das beugt Mastitis vor und bringt zusätzlich noch 1 l Milch pro Kuh und Tag“, sagt er. Gedippt wird bei ihm nach dem Melken mit Jod. Bürger dippt die Zitzen vor und nach dem Melken. Eckert nutzt bei Problemen zum Teil homöopathische Mittel.

Um einen guten Überblick über die Eutergesundheit zu haben, lässt Wegmann zweimal jährlich eine bakteriologische Untersuchung aller Euterviertel durchführen. „Wenn Probleme sichtbar werden, können wir so gezielt gegen den vorliegenden Erreger behandeln“, sagt er.

Blut prüfen lassen:

Der Milcherzeuger ist ohnehin ein Fan der Vorbeuge. So lässt er einmal jährlich von 15 Tieren eine Blutuntersuchung durch den Tiergesundheitsdienst durchführen. „Mit den ?-Ca-rotin-, Kalium- und Leberwerten können wir Rückschlüsse auf unser Management ziehen“, sagt Julia Wegmann.

Ansonsten ist der Tierarzt auf allen fünf Betrieben eher ein seltener Gast. Denn die Betriebsleiter haben den Blick dafür, direkt zu erkennen, wie es ihren Kühen geht. Diese Tierbeobachtung findet bei jedem Futternachschieben, jeder Liegeboxenpflege, jedem Treiben in den Melkstand und jedem anderen Aufenthalt im Kuhstall statt. Wenn eine Kuh auffällt, wird sie direkt ins Visier genommen. „Dann zähle ich die Wiederkau-Schläge. Auch gestresste Kühe müssen 60 in der Minute haben – ansonsten läuten die Alarmglocken“, sagt Bürger. Das frühzeitige Erkennen verhindert oft „Feuerwehr-Maßnahmen“ durch den Tierarzt.

Einen Vorteil sehen die Betriebsleiter in der Rasse: Fleckvieh schützt sich selbst. Eberl: „Es kommt vor, dass erkrankte Kühe für mehrere Tage keine Milch geben, um sich zu erhalten. Aber wenn sie wieder fit sind, erreichen sie erneut 40 kg.“j

„Am Tag nach der Kalbung entscheidet sich alles“

Die Transitphase, also der Übergang in die neue Laktation, ist der entscheidenste Zeitabschnitt. Deshalb handeln alle Betriebsleiter nach dem Motto: So einfach und unkompliziert wie möglich!

Sie stellen ihre Kühe sechs bis acht Wochen vor dem Kalbetermin antibiotisch trocken. Vier machen das abrupt, Bürger verzögert das Trockenstellen über mehrere Tage, bis die Milchleistung unter 15 kg pro Kuh und Tag gesunken ist. Danach kommen die Tiere in einen separaten Stall oder ein separates Stallabteil.

Gleiches Futter:

Die Frühtrockensteher erhalten im Vergleich zur Kuhration eine nährstoffärmere Ration. In der Anfütterung werten die Betriebsleiter diese Ration auf oder füttern die Kuhration. Wichtig ist allen, dass die Ration in der Trockenstehzeit auch größtenteils die Futterkomponenten der Kuhration enthält. „Der ganze Pansen ist einmal auf die Ration eingestellt. Wenn das Futter in so kurzer Zeit mehrmals getauscht wird, kollabiert er“, sagt Bürger. Eberl ergänzt in der Trockensteher-Ration noch das Zusatzfutter L-Carnitin zur Stabilisierung des Stoffwechsels. Damit hat er gute Erfahrungen gemacht.

Die Tiere kalben in Strohställen ab. Nur bei Wegmann findet die Abkalbung noch im Anbindestall statt. Doch der Betriebsleiter will den Kuhstall erweitern und dabei Strohställe für die Abkalber schaffen.

Alle Milcherzeuger versuchen, die Geburt zu überwachen. Denn sie wissen, wie wichtig eine schnelle Hilfe sein kann. Wenn eine Kuh nicht fit ist, muss ihr umgehend geholfen werden, beispielsweise mit Calcium-Infusionen. „Wer da schludert und Zeit verschenkt, wird die ganze Laktation Probleme mit der Kuh haben. Da entscheidet sich alles“, sagt Eberl.

Probleme mit Stoffwechsel?

Eine standardisierte Checkliste mit Fiebermessen u. ä. arbeitet aber keiner der Betriebsleiter ab. Bürger gibt anfälligen Kühen ab dem dritten Kalb einen Calcium-Bolus. Allerdings stehen die Frischmelker bei allen unter verschärfter Beobachtung. Bei Eckert und Wegmann werden die Frischmelker noch so lange im alten Anbindestall gemolken, bis sie fit sind und die Milch verkehrsfähig ist. Erst dann werden sie wieder in die Herde eingegliedert. Bei Bürger und Kraus kommen die Frischmelker nach etwa einem Tag wieder aus dem Strohstall in die Herde, Eberl lässt die Frischmelker einige Tage in der Selektionsbox neben dem Melkstand.

Trotz der hohen Milchleistungen haben die Betriebsleiter keine vermehrten Probleme mit der Stoffwechselgesundheit zum Laktationsstart. Zwar gebe es auch Einzeltiere mit Einsatzleistungen von 70 kg Milch, das seien aber oft Ausnahme-Kühe, die die besondere Milchleistung durch die Genetik und ihren Körperbau stemmen. Ansonsten hängt viel vom Management ab: So setzt Eckert mit 29 Monaten bewusst auf ein etwas höheres Erstkalbealter, damit die Jungkühe gut entwickelt in die erste Laktation starten.

Eberl ist wichtig, dass die Jungkühe mit moderaten Leistungen starten: „Mir ist lieber, wenn eine Kuh in der ersten Laktation 8 500 kg gibt und sich dann auf 12 000 kg in der dritten steigert, als dass sie sofort mit 10 000 kg einsteigt.“

Zudem verzichten die Betriebsleiter lieber auf einen Milch-Peak zu Laktationsbeginn und setzen stattdessen auf eine gute Persistenz. Bei Wegmann liegt die Milchleistung bei 39 kg bis zum 100. Laktationsstag, bei 33 kg vom 100. bis zum 200. Laktationstag und danach bei 28 kg. Das erleichtert das Management.

„Wir wollen keine Holsteins in Fleckvieh-Farbe“

Auf allen Betrieben fußt die Herde auf einer leistungsstarken Genetik. Oft prägen altbekannte Fleckvieh-Vererber wie Gebalot, Vanstein oder Romel den Tierbestand.

Doch keinesfalls schielen die Milcherzeuger bei der Bullenwahl nur auf die Milchmenge. Wichtige Zuchtkriterien sind ihnen Euter, Fundament und Nutzungsdauer. Und einen ganz entscheidenden Faktor nennt Kraus stellvertretend für seine Berufskollegen: „Wir dürfen das Fleisch nicht verlieren! Wir wollen keine Holstein-Kühe in Fleckvieh-Farbe!“

Denn die Milch-Profis schätzen zum einen die Robustheit der Zweinutzungsrasse. Und zum anderen möchten sie die guten Schlachtkuh-Erlöse von bis zu 1 800 € und Mastkälber-Erlöse von durchschnittlich 500 € nicht missen.

Hohe Erlöse:

Zudem lässt sich mit typ-starken Fleckviehtieren eine weitere Einnahmequelle erschließen. Eberl verkauft zum Beispiel viele Embryonen ins Ausland. „Die Tiere müssen auf den ersten Blick als Fleckvieh zu erkennen sein. Nur so lässt sich eine Marke aufbauen“, sagt er.

Auch für die Betriebe Eckert und Bürger ist der Zuchttier-Verkauf ein gutes Geschäft. Im vergangenen Jahr hat Bürger beispielsweise 37 Deckbullen für durchschnittlich 3 600 € und 25 Jungkühe für durchschnittlich 2 200 € verkauft. Ärgerlich findet er nur, dass die Jungkühe im Vergleich zu den Schlachtkühen viel zu günstig sind. Das könne dazu verleiten, sich früher von einer äteren Kuh zu trennen.

Technische Hilfsmittel zur Brunstbeobachtung nutzt keiner der Betriebsleiter. Sie verlassen sich alle auf ihr Auge. Kraus filmt lediglich nachts einen Fressgang. „Durch die Gummimatte springt eine brünstige Kuh nur dort“, sagt er. Morgens wertet er den Film aus und spürt so brünstige Tiere auf. Die Zwischenkalbezeiten von 360 bis 400 Tagen auf den Betrieben zeigen, dass allen Milch-Profis kaum Brunsten durch die Lappen gehen.

Bei Wegmann kommt zum Besamen ein Techniker, die anderen vier Milcherzeuger legen selbst Hand an. Durchschnittlich geben sie zwischen 12 und 15 € pro Spermaportion aus.

Skepsis gegenüber Genomics:

Skeptisch sind alle gegenüber den genomischen Bullen. Wegmann setzt bis zu 50 % Genomics ein, alle anderen deutlich weniger. „Die Unsicherheit ist einfach noch zu groß“, sagt Bürger. Kraus sieht das ähnlich. Er plant das Sperma der Genomics deshalb so zurückhaltend ein wie zuvor das der Testbullen. P. Liste

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