Mutterkuhhalter leiden besonders: „Die Absetzer als wichtigste Einnahmequelle laufen auf kargen Weiden“, betont Dr. Josef Dissen, Fleischrinder-Herdbuch Bonn. Die Julihitze habe die täglichen Zunahmen gesenkt.
Auch die Grundfutterversorgung spitzt sich zu. So füttert Antonius Brüggemann (Meschede, NRW) seit Mitte Juli seine 160 Charolais-Rinder auf den Weiden zu: pro Tag vier bis fünf Ballen Grassilage und bis zu 5000 l Wasser. „Wir haben bisher nur knapp zwei Grasschnitte machen können. Die Grünlandnarben werden sich kaum erholen.“ So gehe es vielen in der Region. Chancen, Futter zuzukaufen, sieht der Züchter daher nicht. Im Notfall will er im Winter Stroh und Getreide füttern.
Dr. Dissen rät, Absetzer möglichst früh zu verkaufen: „Selbst wenn es Preisabschläge geben würde, entspannt das die Futtersituation der nächsten Monate.“ Und: Wird auch bei den Bullenmästern das Futter knapp, könnte das die Absetzermärkte im Herbst und Frühjahr unter Druck bringen.