Mithilfe von mehr als als 450000 Genotypisierungen von weiblichen Rindern über KuhVision seit 2016 und den mitgelieferten Gesundheitsdaten konnte sowohl die deutsche Zuchtwertschätzung auf ein neues Datenfundament gestellt werden (weibliche Lernstichprobe) als auch ein neuer Gesundheitszuchtwert („RZ Gesund“) und Kälberfitness-Zuchtwert (RZ Kfit) veröffentlicht werden. Im August 2020 wird der „RZ €“ als ökonomischer Gesamtzuchtwert folgen. „Außerdem arbeiten wir an dem Themenkomplex Futtereffizienz und Erhaltungsbedarf“, sagt Dr. Dierck Segelke (VIT) und ergänzt: „Die Entwicklung eines Zuchtwertes für Persistenz, als Vorausschätzer für die optimale Zwischenkalbezeit jeder einzelnen Kuh, gewinnt an Bedeutung.“
Auch in den Niederlanden arbeitet die Zuchtbranche an einem Zuchtwert für Futtereffizienz. Eine Steigerung der Futtereffizienz würde nicht nur Futterkosten sparen, sondern auch die Güllemenge und CO2-Emissionen pro kg Milch senken! Inzwischen hat CRV Daten zu Futteraufnahme und Milchleistung von über 1600 Kühen auf fünf Betrieben in den Niederlanden gesammelt. Die Unterschiede zwischen den Betrieben sind deutlich: Während im schlechtesten Betrieb die Kühe durchschnittlich 1,2 kg Milch aus einem kg Futter Trockenmasse (TM) machen, sind es im besten Betrieb 1,6 kg Milch. Innerhalb der Kühe kommen noch deutlichere Unterschiede heraus: Die am wenigsten effiziente Kuh hat 1,2 kg ECM und die beste 1,8 kg ECM aus einem kg Futter TM gemolken. Die Erblichkeit für Futtereffizienz liegt bei 25%.