Bruno Knab aus Oberschwaben steuert den Zugang der Tiere zur Weide über ein Tor. Zurück müssen alle am Futtertisch vorbei.
Seit gut zehn Jahren ist auf dem Pachtbetrieb von Bruno Knab in Wolfegg ein DeLaval-Melkroboter im Einsatz. Dennoch wollte der Betriebsleiter auf die Vorzüge des Weidegangs nicht verzichten, und suchte gemeinsam mit der Melktechnikfirma eine praxisgerechte Lösung.
Heraus kam ein sogenanntes „Feed-First-System“, das die gut 70 melkenden Kühe lenkt. Von der Weide gelangen die Tiere über einen Treibweg direkt zum Futtertisch. „Wenn die Tiere von draußen kommen, dürfen sie sich nicht sofort hinlegen“, so die Erfahrung von Landwirt Knab. Da die Kühe in der Regel recht satt von der Weide kommen, gehen die meisten sofort zum Melken.
2,3 Melkungen pro Kuh/Tag:
Dass dieses System funktioniert, beweisen die Zahlen: Die Braunviehherde mit rund 85 Tieren hat eine Leistung von ca. 7300 kg Milch. Die Melkungen am AMS pendeln um die 2,3-mal je Kuh und Tag, was für eine gute Auslastung spricht. Um dies zu erreichen, legt Landwirt Knab auf einige Punkte besonderen Wert. Gefüttert wird hauptsächlich im Stall. Die vorgelegte Ration ist auf 24 kg Milch ausgelegt und besteht aus Mais- sowie Grassilage, Körnermais, Getreide und Grascobs. Die Weide bietet laut Knab eine gewisse Zufütterung und vor allem Bewegung für die Kühe. Insgesamt stehen dem Betrieb rund 18 ha Weide direkt am Hof zur Verfügung. In der Regel sind aber nur 6 bis 8 ha notwendig, weshalb Knab zwei Parzellen im Wechsel nutzt. Wichtig ist in seinen Augen auch ein gut durchlüfteter Stall. „Wenn die Tiere zu gerne raus gehen, stimmt etwas im Stall nicht“, so der Landwirt.Ab 17 Uhr werden alle Tiere von der Weide zum Melken in den Stall getrieben. Ein weiteres Nachtreiben ist meist nicht notwendig. Wenn es im Sommer sehr heiß ist, dürfen die Kühe auch nachts wieder raus, sonst erst wieder in der Früh ab 5 Uhr.