Sehr kurzfristig hat die Molkerei Goldsteig aus Cham ihren Lieferanten den Glyphosat-Einsatz auf Futterflächen verboten. Die Landwirte haben die Information zwischen Weihnachten und Silvester 2017 erhalten – unmittelbar vor Inkraftreten des Verbots am 1. Januar 2018.
Sie dürfen nun kein Glyphosat bzw. keine glyphosathaltigen Herbizide bei selbst produziertem Futter einsetzen. Bis auf Weiteres nicht betroffen sind zugekaufte Futtermittel.
Die Molkerei begründet den Schritt mit der öffentlichen Diskussion über das Totalherbizid. Dem Kunden sei der weitere Einsatz von Glyphosat nicht zu vermitteln. Zudem habe der Handel vermehrt nachgefragt, wie die Molkerei zum Thema Glyphosat stehe. In der Tat hat der Discounter Aldi Ende Dezember Molkereien angeschrieben und nach dem Einsatz von Glyphosat in der Futterproduktion gefragt sowie gefordert, die Mengen zu reduzieren.
Bereits Ende Oktober hat die Molkerei Berchtesgadener Land Glyphosat für ihre Mitglieder verboten. Branchenvertreter gehen davon aus, dass durch den politisches Eiertanz um die Glyphosat-Zulassung sowie dem Druck des Handels weitere Molkereien folgen. Der DBV kritisiert dies scharf.