Für die Mastkälberhaltung ist die Diskussion um Bongossi-Spalten grundsätzlich nichts Neues. „Der gummierte Boden ist in der Kälbermast die Zukunft“, sagt Michael Beneke aus Vechta (Niedersachsen). Der Landwirt hält 3000 Mastkälber und verkauft wöchentlich Schlachttiere an feste Partner. „Eine Übergangsfrist von drei Jahren ist allerdings bedrohlich“, sagt er.
Beneke hat bisher rund 30% seiner Plätze mit elastischen Liegeflächen ausgestattet. Pro Kälberplatz kalkuliert der Betrieb dafür je nach Bauform Kosten von 200 bis 300 € pro Kalb. Denn bei der Umrüstung reiche es nicht, die bestehenden Böden einfach mit Matten zu überziehen. „Wir müssen die ganze Unterkonstruktion und teilweise auch anliegende Installationen austauschen. So muss ich nun Spaltenböden, die noch vollständig in Ordnung sind, rausschmeißen“, so Beneke.
Die kurze Umstellungsfrist würde ihm für die Finanzierung, Planung, Lieferzeit sowie Installation kaum Raum lassen. „Ich hätte eine Staffelung fair gefunden“, sagt er. Im Abstand von mehreren Jahren hätten Betriebe sukzessive einen festgelegten Prozentsatz ihrer Plätze umstellen müssen. Das sei ein echter Kompromiss für die Landwirte und das Tierwohl.