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Herausforderung Grünland

Lesezeit: 4 Minuten

Johannes Fuchs sieht es als Herausforderung an, aus den zum Teil mäßigen Grünlandstandorten das Maximum herauszukitzeln. Mit einer jährlichen Übersaat von 10 kg/ha einer Nachsaatmischung aus 94 % Weidelgräsern und 6 % Weißklee versucht er die wertvollen Futtergräser zu vermehren. Die Nachsaat wird je nach Witterung vor dem 1. oder nach dem 3. Schnitt mit einem Schneckenkornstreuer durchgeführt. Rund ein Drittel der Grünlandflächen wird jährlich flächig (Thifensulfuron) gegen Ampfer behandelt.


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Zum 1. Schnitt werden 80 kg Stickstoff aus Gülle und Diammonphosphat (150 kg/ha) gedüngt, beim 2. Schnitt 60 kg N mineralisch, der 3. Schnitt bekommt 40 kg N aus Gülle und Kalkammonsalpeter.


Alle drei Jahre wird auf Grünland eine Erhaltungskalkung mit 2 t/ha durchgeführt. Der 1. Schnitt wird Anfang Mai gemäht, der 2. drei bis vier Wochen danach. Da beim 2. und 3. Schnitt mehr Lignin eingelagert wird und so die Verdaulichkeit sinkt, sind die Zeitabstände bis zum nächsten Schnitt kürzer als beim 1. und 4. Der 4. Schnitt wird nicht mehr angedüngt und bewusst etwas überständig als Rinder- und Trockensteherfutter geerntet. Ziel sind bei den ersten drei Schnitten zwischen 17 und 19 % Rohprotein, 22 bis 24 % Rohfaser, möglichst wenig Schmutz und Energiegehalte von mindestens 6,2 MJ NEL. Bei der Trockensubstanz werden Werte zwischen 30 und 35 % angestrebt. Im Jahr 2008 lag der Energiegehalt bei 7,04 MJ NEL beim 1. Schnitt mit 26,3 % TS, 18,5 % Rohprotein und 20,2 % Rohfaser.


Da die Witterung vor allem beim 1. Schnitt oft nicht beständig ist, legt Familie Fuchs Wert auf eine gute Schlagkraft für die Grassilageernte. Die 30 ha sollen innerhalb von 24 Stunden im Silo sein. Aus diesem Grund wurde vor zwei Jahren in ein neues Schmetterlingsmähwerk mit 8,70 m Arbeitsbreite und Schwader investiert. Zuvor hat der Lohnunternehmer diese Arbeit gemacht.


Das Gras wird 8 cm hoch ohne Aufbereiter gemäht, um weniger Schmutz ins Futter zu bekommen. Gezettet wird, wenn nötig nur der 1. Schnitt, wobei wie beim Schwaden auf eine nicht zu tiefe Geräteeinstellung geachtet wird. Bei der Grassilage wird auch die Pick-Up-Einstellung überprüft und an die Schnitthöhe angepasst, der Mais wird im Hochschnitt geerntet. Gehäckselt wird die Grassilage mit 10 mm, die Maissilage mit 5 bis 7 mm, je nach Feuchtigkeit des Siliergutes – je trockener desto kürzer. Das Walzen wird vom Lohnunternehmer mit einem, bei der Maissilage mit zwei Radladern übernommen. Die Forstbereifung sorgt für sehr gute Verdichtung.


Zur optimalen Vergärung setzt Familie Fuchs bei der Grassilage auf homofermentative Milchsäurebakterien. Die Absenkung des pH-Wertes läuft damit schneller ab und die schmackhafte Silage scheint sich positiv auf die Futteraufnahme auszuwirken. Fuchs hat einmal Melasse zugesetzt. Da der Zuckergehalt im Siliergut aber bereits ausreicht, wurde kein zusätzlicher Effekt erzielt.


Auch bei der Maissilage wird auf höchste Qualität geachtet, was bei der Sortenwahl beginnt. Hier wird auf niedrige Ligningehalte geachtet. Die Sorte Nescio hat sich als passend erwiesen. Mit gebeiztem Saatgut soll ein gleichmäßiges und schnelles Auflaufen erreicht werden. Der Mais wird in die Mulch einer Winterbegrünung gesät, wodurch sich auf den leichten Sandböden eine bessere Wasserbindung ergibt und die Böden weniger verschlemmen. Mit einer mechanischen Drillmaschine sät Fuchs 9,5 Pflanzen/m2 breit aus, auch der Dünger wird breit gestreut. Die bedarfsgerechte Phosphor- und Kalkversorgung ist wichtig.


Familie Fuchs arbeitet schon seit 1988 konsequent mit „Sandwich“-Silagen, was beim Maissilieren viel Arbeit bedeutet und eine gute Organisation erfordert. Der Betriebsleiter nimmt das gern in Kauf: „Der höhere Aufwand beim Silieren lässt sich mit einigen Helfern organisieren und zahlt sich übers Jahr durch weniger Arbeit aus.“ Er muss damit immer nur ein Silo öffnen und sauber halten. Die Verluste sind geringer.


Zunächst werden 1. und 2. Schnitt in ein großes Silo siliert. Beim Maissilieren wird dann der 2. Grasschnitt in die zweite große Fahrsilokammer (8 m breit) umgeschichtet, der 3. Schnitt liegt im kleinen (6 m breit) Silo. Alle drei Kammern werden nun mit Mais gefüllt. Durch eine doppelte Reifen- und Sandsackreihe wird verhindert, dass am Anschnitt Luft unter die Folie gelangt, so dass so gut wie keine schlechten Partien im Silo zu finden sind.


Neben den arbeitswirtschaftlichen Vorteilen ist der große Vorschub – im Durchschnitt gut 2 m pro Woche – für Johannes und Claudia Fuchs der entscheidende Vorteil der Sandwichsilage: „Das Futter wird nie warm, hat geringe Nährstoffverluste und ist immer sehr schmackhaft. Sonst würden unsere Tiere doch gar nicht so viel davon fressen!“

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