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Hunde schützen Weidetiere

Lesezeit: 2 Minuten

Im Kanton Graubünden in der Ostschweiz lebt das derzeit einzige Schweizer Wolfsrudel. Die Bemühungen um eine Eingliederung der Beutegreifer laufen dort seit 20 Jahren, die Arbeit mit Schutzhunden ist Alltag vieler Schafhalter.


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300 Schaf-Risse pro Jahr:

„Schutz und Schuss schließen sich nicht aus“, erklärt Jan Boner, Herdenschutzbeauftragter des Beratungszentrums Plantahof. „Wenn der Wolf wie ein Wildtier behandelt wird, ist das auch eine Form von Schutz.“ Seit Jahren bildet Boner Herdenschutzhunde aus. Er ist selbst Schafhalter und sömmert seine Tiere. In der Schweiz gibt es rund 400 000 Schafe, 250 000 davon verbringen jedes Jahr auf den Alpweiden. Jährlich kommt es zu 100 bis 300 Rissen durch Wölfe.


Im Jahr 2014 haben Herdenschutzhunde 30 000 Schafe, 1 500 Ziegen und 100 Rinder geschützt. Wichtige Voraussetzung für die Arbeit mit Schutzhunden: Die Nutztierherden müssen möglichst kompakt und homogen sein. Dies lässt sich über großflächige Weiden, die als Umtriebsweide bewirtschaftet werden und eine ständige Behirtung, erreichen. In manchen Regionen, wie dem Wallis mit kleinen Schafherden und ungünstiger Topographie, ist dies nicht ohne Weiteres umsetzbar.


Boner ist Überzeugungstäter in Sachen Herdenschutz. Und genau das muss man auch sein, wenn man sich dieser Aufgabe widmet. „Die Ausbildung eines Schutzhundes ist kein Kinderspiel und erfordert viel Geduld. Ein Herdenschutzhund lässt sich z. B. schlecht mit Futter motivieren, das macht die Ausbildung deutlich schwieriger“, erläutert Boner und betont: „Ich habe viele Rückschläge und ernüchternde Erfahrungen erlebt, aber diese sind die lehrreichen.“


Der Aufbau eines Herdenschutzhundes dauert zwei Jahre, die Zucht ist jahrelange Arbeit und präzise Selektion. Für Boner gibt es nur die Option „Landwirtschaft und Wolf“ und nicht „Landwirtschaft oder Wolf“. Dass auch in Zukunft in der Schweiz Schafe auf der Alpweide sind, stehe nicht zur Diskussion.


Künftig sollen die Hunde auch Rinderherden schützen. Übergriffe auf Rinder sind zwar bisher nicht registriert, aber ein Kalb könnte für den Wolf eine Verlockung sein.


Allerdings gibt es auch Kritik an den Herdenschutzhunden: Es bestehe die Gefahr, dass die Hunde jeden „Fremdkörper“ – auch Wanderer und Mountainbiker – angreifen könnten.

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