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Ideale Lösung für Altgebäude

Lesezeit: 4 Minuten

Mit einem pfiffigen Konzept hat Franz Voglsang die Fütterung seiner Bullen automatisiert.


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Ohne Fütterungsroboter würde ich heute keine Bullen mehr mästen.“ Davon ist Franz Voglgsang überzeugt.


Der Bullenmäster aus Niederhofen im Landkreis Donau-Ries hält 200 Bullen und Kälber in drei Stallungen in Altgebäuden. Zwei Ställe sind zwar über mittige Futtertische befahrbar. Allerdings haben diese ein unterschiedliches Niveau und niedrige Decken. Voglgsang fütterte mit einem Verteilwagen allen Tieren die gleiche Ration und legte mittags noch Kraftfutter vor. Der dritte Stall in einem angeschleppten Nebengebäude hat so einen schmalen Futtertisch, dass der Landwirt die Tiere dort nur mit der Schubkarre versorgen konnte.


Abgesehen vom Zeitaufwand und der wenig bedarfsgerechten Fütterung ärgerte den Mäster, dass bei einigen Buchten noch viele Futterreste im Trog lagen, während anderswo der Trog bereits leergefressen war. Doch wie ließen sich seine Tiere mit vertretbarem Arbeitseinsatz besser und genauer füttern?


Erntewagen als Vorratsbunker:

Die Lösung war ein Fütterungsroboter, den sich der Landwirt vor sieben Jahren aus Dänemark besorgte. Kernstück des Automaten der Firma GEA/Mullerup ist ein 3 m3 großer Mischbehälter mit horizontalen Schnecken. Der Mischbehälter ist schienengeführt und läuft mit einem Akku. Zum Mischen dockt der Behälter an einen Elektromotor an. Eine Vorrichtung zum Nachschieben des Futters war wegen der unterschiedlichen Futtertischhöhen nicht möglich.


Landwirt Voglgsang ist nicht nur ein Roboter-Pionier, sondern auch einbegnadeter Bastler. Statt eines Vorratsbunkers nutzt der Mäster einen ausrangierten Pöttinger Erntewagen, den er am Fahrsilo mit Mais- und Grassilage sowie mit Biertreber befüllt.


Anschließend fährt er den Wagen zur Futterhalle und stellt ihn dort ab. Ein Elektromotor, den Voglgsang unter der Ladefläche montiert hat, treibt den Kratzboden, die Austragswalzen und das Querförderband des Erntewagens an und dosiert die Mischsilage in einen Querförderer mit Kratzboden (siehe Foto). Dieser wiederum befüllt direkt den mobilen Mischbehälter. Ein zweiter Querförderer mit Kratzboden bringt das auf 10 cm Länge geschnittene Heu in den Mischbehälter ein.


Anschließend lässt der Mäster eine Konzentratmischung aus Weizen und Mais, den Sojaschrot und zwei Mineralfuttersorten über Schnecken bzw. Spiralen in den Mischer fördern.


20 Mischungen pro Tag:

Weil alle Vorgänge computergesteuert ablaufen, hat Voglgsang seine Kälber und Rinder in fünf Rationsgruppen eingeteilt und füttert diese jeweils viermal pro Tag. Lediglich die Kälbergruppe erhält zu Beginn der Aufzucht wegen der geringen Futtermenge nur zwei Mischungen pro Tag. Die kleinste Mischung für die erste Kälbergruppe besteht aus 12 kg Heu und 8 kg Kraftfutter.


Damit die Futtervorlage genau dem Bedarf der Tiere entspricht, justiert der Mäster die Futtermenge jeden zweiten Tag nach. Dabei kann er die Futtermengen der einzelnen Gruppen prozentual steigern oder zurücknehmen.


Zusätzlich passt er jede Woche die Rationen für alle Gruppen an. „Eine derart genaue Fütterung lässt sich mit einem Futtermischwagen gar nicht re-alisieren, und schon gar nicht bei diesem geringen Arbeitsaufwand“, ist Voglgsang überzeugt.


Der Mäster ist mehr als zufrieden mit dem Fütterungsroboter, zumal sich auch der Verschleiß in Grenzen hält. Als der Akku nach vier Jahren kaputt war, hat der Landwirt ihn durch vier herkömmliche Schlepperbatterien für insgesamt 320 € ersetzt. Gelbatterien hätten mehr als das Vierfache gekostet.


Auch die Wartung des Roboters ist überschaubar. „Ich muss einmal im Jahr die beweglichen Teile wie die Weichen schmieren und hin und wieder die Gegenschneiden im Mischer wechseln“, berichtet der Mäster. Zudem stellt er bei Änderung der Wetterlage auch mal den Bremsweg des mobilen Mischers nach.


Anstatt mit der Bullenmast aufzuhören, baut Voglgsang jetzt ein weiteres Abteil mit 50 Plätzen an. Der neue Stall lässt sich über eine weitere Weiche problemlos vom Roboter versorgen. Weil der Futtertisch dort nur 1,80 m breit ist, konnte er die Buchten rund 1 m breiter ausführen als im Altgebäude. -do-

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