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Im Disneyland der Milchproduktion

Lesezeit: 3 Minuten

Die Fair Oaks Farm, eine der größten Milchfarmen in den USA, betreibt eine beispiellose Öffentlichkeitsarbeit: Im Stundentakt fahren Busse mit Besuchern durch die Ställe. Was dahinter steckt, schildert Markus Rediger aus Bern.


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Wer auf der Autobahn I-65 südlich von Chigago fährt, dem sticht irgendwann ein riesiger Stallkomplex ins Auge: Mehrere, scheinbar endlos lange Boxenlaufställe stehen nebeneinander, mit Kuhflecken bemalte Busse fahren in diese Ställe hinein und wieder hinaus – und neben einer riesigen Eingangshalle steht ein Kletterturm in der Form einer Milchtüte, auf dem sich Kinder und Erwachsene vergnügen.


Der amerikanische Volksmund bezeichnet die Anlage als „Milch-Disneyland“ – und das trifft den Nagel wohl auf den Kopf.


Das Projekt hat 1998 begonnen. Neun Bauernfamilien aus verschiedenen Regionen der USA haben sich in der Nähe des Dorfes Fair Oaks an der Autobahn I-65 zusammengeschlossen und die „Fair Oaks Farm“ gestartet. Heute bewirtschaften sie 12 800 ha und melken rund 37 000 Kühe in elf Melkkarussellen.


Kritik an Großbetrieben:

Allerdings steht auch die amerikanische Bevölkerung riesigen Milchfarmen zunehmend kritisch gegenüber. Deshalb haben die Gründer im Jahr 2004 ein Besucherzentrum eröffnet. Direkt im ersten Jahr kamen rund 20 000 Besucher, um sich über die moderne Milchproduktion zu informieren. Das gab den Besitzern Aufwind: Sie bauten die Öffentlichkeitsarbeit aus und entwickelten daraus ein Geschäftsmodell.


Heute vermarkten sie einen Besuch auf der Fair Oaks Farm als Milch-Abenteuer: In dem Besucherzentrum mit Ausstellungshalle gibt es Informationen und interaktive Spiele rund um das Thema Milch. In der gläsernen Molkerei können die Besucher live bei der Produktion von Milch und Käse zusehen. Und in der Abkalbearena können sie auf einer Tribüne hautnah die Geburt eines Kalbes verfolgen.


Absolutes Highlight sind allerdings die Bustouren: Jede Stunde startet eine Milchkuh-Rundfahrt durch die Ställe. Ein Angestellter erläutert den Besuchern dabei die Haltung und Fütterung von Kühen, aussteigen dürfen sie dabei nicht.


500 000 Besucher:

Ein Tages-Ticket für alle Angebote kostet 25 $ pro Person, das sind umgerechnet knapp 20 €. Natürlich gibt es auf der Farm noch Restaurants und Souvenir-Shops. Zudem vermieten die Besitzer die Räumlichkeiten für private Feiern oder Veranstaltungen.


Das Angebot kommt sehr gut an: Letztes Jahr besuchten etwa eine halbe Million Menschen die Fair Oaks Farm – ein absoluter Spitzenwert in den USA. Etwa die Hälfte von ihnen gab an, jetzt mehr über die moderne Milchproduktion zu wissen, und mehr als jeder zehnte Besucher will sogar mehr Milch konsumieren.


Damit fühlen sich die Gründer bestätigt. „Alle Besucher sollen sehen, dass Landwirtschaft umweltfreundlich, moderne Tierhaltung tierfreundlich und Milch gesund ist“, sagt Gary Corbett, einer der Besitzer. Und der Besuch auf einer Farm sei viel effektiver als Filme zu drehen oder Artikel zu schreiben.


Ausbau geplant:

Deshalb wollen die Besitzer das Projekt noch weiter ausbauen: Im Mai diesen Jahres ist der Spatenstich für ein Schweine-Informationszentrum gefallen, künftig sollen auch noch Mastrinder und Legehennen in den Ställen stehen. Und sogar ein Hotel wollen die Besitzer noch auf dem Gelände bauen.

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